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Dessau: ZDF muss nach politischem Druck Konzert von Feine Sahne Fischfilet absagen

Archivmeldung vom 19.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Feine Sahne Fischfilet
Feine Sahne Fischfilet

Von © Markus Felix (talk to me) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Die Punkrockband Feine Sahne Fischfilet ist zeitweise vom Landesverfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern beobachtet worden. CDU und AfD haben deswegen einen angekündigten Auftritt der Musikgruppe in Sachsen-Anhalt scharf verurteilt. Das vom ZDF geplante Konzert wurde abgesagt – auch wegen einer drohenden Mobilisierung Rechtsradikaler dagegen. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es hierzu auf der deutschen Webseite: "Anlässlich des 100. Bauhaus-Jubiläums hatte das ZDF die Punkrocker von Feine Sahne Fischfilet auf die historische Bühne in Dessau in Sachsen-Anhalt eingeladen. Das Konzert war in der Reihe ZDF@Bauhaus für Anfang November geplant. AfD und CDU übten heftige Kritik an dem Konzert, weil die Rostocker Band zeitweise vom Landesverfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern beobachtet wurde.

Wie der Spiegel berichtete, erklärte der Regierungssprecher Sachsen-Anhalts, Matthias Schuppe, dass die Einladung der Band schwer bis nicht nachvollziehbar sei. Der AfD-Bundestagsabgeordneter Andreas Mrosek sagte demnach:

„Es ist ein Skandal, dass ein von Zwangsabgaben finanzierter und zur Ausgewogenheit verpflichteter öffentlich-rechtlicher Sender einer linksextremistischen Band ein solches Forum bietet.“

Das Bauhaus als Veranstaltungsort selbst hatte auch Bedenken. Als Grund nannte die Kultureinrichtung eine drohende Mobilisierung Rechtsradikaler, welche das Konzert hervorgerufen hätte. In einer öffentlichen Mitteilung erklärte das Haus sich besorgt, „nicht erneut zum Austragungsort politischer Agitation und Aggression zu werden“.

Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Sebastian Striegel, kritisiert das Vorgehen gegenüber dem Spiegel: „Wenn Rechte eine Gefahr sind, dann muss man deren Aufmarsch verbieten – und nicht das Konzert.“ Dann zitierte er einen Song der Band: „Ich baue darauf, dass in Sachen Kunstfreiheit Sachsen-Anhalt ‚noch nicht komplett im Arsch‘ ist.“

Das ZDF hielt an dem Konzert fest, bis das Bauhaus von seinem Hausrecht Gebrauch machte und das Konzert untersagte. Die Bauhaus-Stiftung fungiert als Vermieter für das ZDF. Stiftungsratsvorsitzender ist der CDU-Politiker Rainer Robra, der auch Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt ist. Das ZDF will an dem Konzert  festhalten und sucht nun nach einem alternativen Veranstaltungsort. Der Sender kommentierte die Absage durch die Bauhaus-Stiftung wie folgt: „Das ZDF nimmt diese Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis.“"

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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