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Schriftstellerin Hartwell rechnet immer mit dem Schlimmsten

Archivmeldung vom 10.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Guenter Hamich / pixelio.de
Bild: Guenter Hamich / pixelio.de

Die Schriftstellerin Katharina Hartwell, deren Debütroman "Das fremde Meer" begeisterte Kritiken erhielt, rechnet immer mit dem Schlimmsten: "Diese Angst vor Katastrophen begleitet mich schon mein gesamtes Leben", sagte Hartwell dem "Zeit-Magazin". Sie könne sich "in die unwahrscheinlichsten Szenarien hineinsteigern". Im Beruf sei das von Vorteil, im Alltag hingegen "eher anstrengend", so die Stipendiatin am Literarischen Colloquim Berlin.

"Wenn zum Beispiel das Telefon zu ungewöhnlichen Zeiten klingelt, fürchte ich jedes Mal, dass jemand, der mir nahesteht, gestorben ist oder einen schweren Unfall hatte." Wenn sie Freunde telefonisch nicht erreichen könne, habe sie Angst, dass ihnen etwas zugestoßen sein könnte. "Bei allem, was mir wichtig ist und mein Leben ausmacht, fürchte ich, dass es mir wieder abhanden kommen könnte", sagte die 29-jährige Autorin. Vor einigen Wochen sei sie in einem Fahrstuhl stecken geblieben: "Das Licht ging aus, alle Geräusche erstarben. Ich war fest davon überzeugt, ich würde den Aufzug nicht mehr lebend verlassen. Das Ganze dauerte nur anderthalb Minuten, aber ich habe schon begonnen, eine Abschieds-SMS zu schreiben." Sie lebe "mit einer ständigen Existenzangst": "Manchmal wünsche ich mir, gelassener zu sein, mir weniger Druck zu machen. Andererseits treibt mich diese Angst auch an. Wenn ich mir weniger Sorgen machen würde, könnte ich nachlässig werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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