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Gratismut: Westfrauen scheren sich kahl – aus “Solidarität” mit Iranerinnen

Archivmeldung vom 13.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Hintergrund: Zartesbitter, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Screenshot: Twitter; Komposition: Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Hintergrund: Zartesbitter, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Screenshot: Twitter; Komposition: Wochenblick / Eigenes Werk

Die westliche linke Kulturelite hat wieder einmal einen Weg gefunden, sich gratismutig und mit den Unterdrückten dieser Welt zu solidarisieren. Aus angeblicher “Solidarität” mit den Frauen im Iran, die dort gegen ihre Unterdrückung unter dem Zwangskopftuch ihr Leben riskieren, setzen sie mal wieder ein “Zeichen”, wie es ganz zur deutschen Spaßgesellschaft und der mit ihr untrennbar verwobenen Empörungsindustrie passt: Sie schneiden sich selbst die Haare ab und stellen Videos davon ins Netz. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Blamieren mittels Unterwerfungsgeste

Dass sie damit ausgerechnet eine Unterwerfungs- und Demütigungsgeste propagieren, ist ihnen in ihrer offenkundigen Geschichtsvergessenheit und Bildungsferne gar nicht bewusst.

Tatsächlich nämlich blamieren sie sich mit ihren billigen Gesten vor allem selbst – bestätigen sie so doch vor allem ihre eigene historische Ahnungslosigkeit. Denn das Abschneiden von Haaren, bis hin zum völligen Kahlscheren, gilt in der menschlichen Kulturgeschichte seit Jahrtausenden als Symbol von Unterdrückung, Sklaverei und vor allem Demütigung – durch Angriff auf die Individualität und Entzug der eigenen Persönlichkeit.

Nie Zeichen der Befreiung, sondern das Gegenteil

Der Brauch reicht bis ins Alte Ägypten zurück, wo Sklaven zum Zeichen ihrer Unfreiheit die Haare abgeschnitten wurden. In antiken Kulturen wurden Haare mit Lebenskraft verbunden. Während der Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit hielt man Haare für ein Zentrum dämonischer Kräfte, weshalb man Frauen häufig kahlschor, um sie dieser Mächte zu berauben. Auch im 20. Jahrhundert schnitten totalitäre Regime ihren Opfern die Haare ab, um sie zu entmenschlichen, indem man ihnen einen unverwechselbaren Teil ihrer Individualität nahm.

Das Entfernen von Haaren war also noch nie ein Zeichen für Befreiung und Emanzipation, sondern immer für das Gegenteil. Diese Unkenntnis macht die Aktion der Schauspielerinnen noch peinlicher als sie es ohnehin schon ist. Und, nicht zuletzt: Die kahlgeschorenen Gedemütigten früherer Zeiten griffen anschließend, zur Kaschierung ihrer Schande, zurück auf – na was wohl: Kopftücher. Mit ihnen versuchten sie fehlende Haarpracht zu verbergen. Soll das hier die Botschaft sein – es gibt durchaus gute Gründe für das Kopftuch?

Wirres Netzphänomen

Genauso gut hätten sich die westlich-dekadenten Haltungsreckinnen als Zeichen des “Protests” gegen islamische Kleidungsvorschriften also gleich selbst verschleiern können. Im Gegensatz zu anderen Netzphänomenen mit “Message”, wie etwa der einstigen Ice Bucket Challenge zur Bewusstseinssensibilierung für die Nervenkrankheit ALS, wohnt diesem neuen Hype also nicht einmal eine tiefsinnige Bedeutung inne.

Inzwischen sind es bereits alleine 40 deutsche Schauspielerinnen und inzwischen auch Schauspieler (!), die mit dieser verunglückten Übersprungshandlung ihre angebliche Unterstützung mit den Frauen im Iran (die seit Wochen gegen das totalitäre Islam-Regime des Landes protestieren), aber auch anderswo in der islamischen Welt demonstrieren wollen – und sich hierfür vor laufender Handykamera oder Webcam ein mehr oder weniger großes Stück ihrer Haare abgeschnitten haben. 

Gratismut hilft Iranerinnen nicht

Vergangene Woche hatten bereits rund 50 Schauspielerinnen und Sängerinnen aus Frankreich einen ähnlichen Clip veröffentlicht. Im Begleittext hieß es: „Das iranische Volk, allen voran die Frauen, demonstrieren unter Einsatz ihres Lebens. Dieses Volk hofft nur auf den Zugang zu den grundlegendsten Freiheiten. Diese Frauen, diese Männer bitten um unsere Unterstützung“. In einem ebenfalls oft dazu geteilten Video auf Englisch wird zudem versichert: „In Solidarität mit allen Menschen, die gerade im Iran protestieren. Wir nehmen euch wahr. Wir stehen an eurer Seite.“

Gerne werde die Büschel dann mit inbrünstigen Blicken und sichtlich voller Stolz auf die eigene “Courage” ins Bild gehalten. Inwiefern diese lächerliche Aktion den iranischen Frauen helfen soll, die oft um ihr Leben kämpfen, wird gleichwohl nicht erläutert. Bestimmt erzitterte die iranischen Ayatollahs und Mullahs nun vor Angst!

Positionierung gegen Kopftuch hierzulande?

Dabei gäbe es eine wesentliche ehrlichere und naheliegendere Form der Solidarität mit den unterdrückten muslimischen Frauen: Eine aktive und deutliche Positionierung gegen das Kopftuch hierzulande. Doch paradoxerweise gehören zumeist dieselben Frauen, die sich jetzt selbst mit Papierscheren vorm heimischen PC oder Tablet selbst verunstalten, ansonsten zu den entschiedensten Fürsprechern des Rechts aufs Kopftuchs für Musliminnen im eigenen Land.

Hier gilt der Hidschab dann nämlich auf einmal als Ausdruck eines modernen, emanzipierten muslimischen Feminismus – eines der wohl perversesten Missverständnisse im Kontext der falsch verstandenen religiösen Toleranz gerade gegenüber dem Islam. Zu den linken Virtue-Signalling-“Heldinnen” passt diese Schizophrenie allerdings wie die Faust aufs Auge: Während sie sich in ihren Heimatländern für die Befreiung der muslimischen Frauen aus Zwangsehen oder Kopftuchzwang einzusetzen, ergehen sie sich umso selbstgefälliger in der gefahrlosen Pseudosolidarität aus sicherer Entfernung. Hauptsache, es trägt ihnen Aufmerksamkeit und Selbstbestätigung in der eigenen Blase ein."

Quelle: Wochenblick

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