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DuMont geht gegen Axel Springer vor

Archivmeldung vom 22.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
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Das Kölner Verlagshaus M. DuMunt Schauberg hat juristische Schritte gegen die Axel Springer AG eingeleitet und den Deutschen Presserat angerufen. Grund: DuMont sieht in der fortgesetzten Berichterstattung vor allem der Bild Köln über familiäre Streitigkeiten der DuMonts eine Kampagne.

In den DuMont-Zeitungen Express und Kölner Stadt-Anzeiger erschienen am Wochenende große Artikel zum Kampagnen-Vorwurf, die teilweise auch unter die Gürtellinie zielen. Der Fall DuMont erreicht damit eine neue Stufe der Eskalation. In der Tat hat vor allem die Bild Köln fast täglich groß über die neusten Verwerfungen im Hause DuMont Schauberg berichtet. Allerdings lieferte dafür meist Konstantin Neven DuMont selbst die Vorlage, der der Kölner Bild-Ausgabe regelmäßig Interviews gab und darin u.a. gegen seinen Vater Alfred Neven DuMont schoss. Hintergrund ist ein Streit im Hause DuMont, ob Konstantin freiwillig oder unfreiwillig seinen Vorstandsposten und seine Herausgeberschaften ruhen lässt.

Verleger Alfred Neven DuMont hatte sich bisher nur in einem Rundbrief an Mitarbeiter geäußert und versichert, dass er gedenkt, weiter an der Spitze des Unternehmens zu stehen. Am Samstag nun haben die Kölner DuMont-Blätter die bisherige Zurückhaltung aufgegeben und schwere publizistische Geschütze aufgefahren. "Springer-Kampagne gegen den Express"" schreibt das DuMont-Boulevardblatt Express sogar auf der Titelseite. Im Innenteil heißt es dann auf Seite 34: "In einer konzertierten Aktion wird unter Meinungsführung der 'Bild'-Zeitung jede Regung des Hauses DuMont Schauberg riesengroß ausgewalzt." In Springers "Welt" werde sogar spekuliert, dass die "gegenwärtige Situation für das Verlagshaus zu einer ernsten Krise führen (könne), für deren Bewältigung das Geld fehlt." Gegen diese Formulierung habe der Verlag nun juristische Schritte eingeleitet.

Der journalistische DuMont-Vorstand Franz Sommerfeld habe zudem an Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner geschrieben. Auszug aus dem Schreiben: "Die 'Bild'-Zeitung badet sich in den Schwierigkeiten einer Familie, die sich um die deutsche Zeitungslandschaft und um Deutschland verdient gemacht hat... Man kann in den Umbrüchen der Internetzeit über einen allgemeinen Rückgang ethischer Normen klagen, aber in meinem Verständnis gelten gerade im publizistischen Gewerbe die einfachen Regeln menschlichen Anstandes und journalistischer Wahrhaftigkeit." Da DuMont diese Regeln offenbar verletzt sieht, wurde zudem der Deutsche Presserat angerufen.

Als Kronzeugen für die eigene Sache bietet der Express neben Christian DuMont Schütte und Ex-Bild-Chef und DuMont-Berater Claus Larass den Enthüllungs-Journalisten Günter Walraff auf. Der findet es "schändlich" von Springer, "die Situation aus Konkurrenzgründen auszuschlachten." Wallraff weiter: "Das Haus Springer hätte allen Grund, sich in dieser Beziehung - angesichts des tragischen Freitodes des Sohnes von Axel Springer - zurückzuhalten." Auch im Kölner Stadt-Anzeiger erschien am Samstag ein Kommentar zur Sache.

Quelle: Meedia

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