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Nach kritischer Berichterstattung im Fernsehen: Vertriebsfirma scheitert vor Gericht mit Verbot gegen MDR-Magazin "Umschau"

Archivmeldung vom 15.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Die Vertriebsfirma "hhp home health products" wollte die kritische Berichterstattung des MDR-Magazins "Umschau" zu den Verkaufsmethoden des Unternehmens in Teilen verbieten lassen und ist damit vor dem Landgericht Köln gescheitert. Darüber berichtet das MDR-Magazin in eigener Sache in seiner aktuellen Ausgabe. Die Firma hatte an verzweifelte Schmerzpatienten gewöhnliche Massagematten ohne wissenschaftlich belegte therapeutische Wirkung zu überteuerten Preisen von rund 4.000 Euro verkauft. Früher stand auf den Matten "Andullation", heute "Andumedic". Viele Käufer sind enttäuscht, weil die Massageliege bei ihnen nicht wie erhofft gewirkt hat, und wollen ihr Geld zurück.

Die "Umschau" hatte die Behandlungsmethode der "Andullation" mit den Massageliegen der Firma hhp in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt als eiskaltes Geschäftsmodell entlarvt. Potenzielle Käufer der Matten, meist Schmerzpatienten, wurden über die Webseite der "Deutschen Gesellschaft für Andullationstherapie" und deren Angebot, kostenlos an einer Schmerzstudie teilzunehmen, gelockt. Die offizielle Adresse der Gesellschaft entpuppte sich bei den Recherchen als Aufkleber auf dem Briefkasten eines Berliner Fitnessstudios. Nach der "Umschau"-Berichterstattung ist dieser Aufkleber verschwunden. Die Schmerzstudie erwies sich als unwissenschaftlich und war nicht, wie behauptet, eine Studie der Universität Karlsruhe. Mittlerweile wird sie im hhp-Vertrieb nicht mehr als Lockmittel genutzt. Recherchen des MDR-Magazins ergaben außerdem, dass der Vorstand der Gesellschaft, Dr. Roland Stutz, der in der hhp-Werbung die Wirksamkeit der Liege betonte, seine Glaubwürdigkeit anscheinend zu Unrecht mit einem Professoren-Titel aufpeppte. Aufgrund der Recherchen hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt Ermittlungen gegen Stutz aufgenommen. Das "renommierte" Institut for Medical Research in der Schweiz, deren Studien die Wirksamkeit der Liege belegen sollten, erwies sich als eine kleine Wohnung in einem Mietshaus.

Wie das MDR-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, werden die Massageliegen weiter verkauft, aber offenbar im neuen Look. Sie werden auf Messen, im Internet und auch in Ladengeschäften angeboten. Eine fanden die MDR-Journalisten in der Ladenpassage im Berliner Hotel Adlon. Dort wird die Matte unter dem Namen "Andumedic" angeboten und kostet 5.600 Euro. Kunden werden mit Rabatten von 1.600 Euro zum Kauf gelockt.

MDR-Magazin "Umschau" Dienstag, 16. Juni, 20.15 Uhr, MDR FERNSEHEN

Quelle: MDR (ots)

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