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Konferenz "Formate des Politischen": News ohne Journalisten - "Das ist nicht gut für die Demokratie"

Archivmeldung vom 15.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lügenpresse /Lügenmedien (Symbolbild)
Lügenpresse /Lügenmedien (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Zur Eröffnung der Konferenz "Formate des Politischen" am heutigen Freitag (15.11.) betonte Gregor Mayntz (Rheinische Post), Vorsitzender der Bundespressekonferenz die Bedeutung eines professionellen Journalismus für eine freie Meinungsbildung. Er kritisierte, dass Parteien "Newsrooms" einrichten und journalistische Formate imitieren, um Medien zu umgehen.

Wo früher "bei Presseauftritten Mikrofone mit den Emblemen von ARD, ZDF, RTL, Deutschlandfunk und anderen auch die Medienvielfalt symbolisiert haben", stecken nun meistens auch Mikrofone mit Parteilogos mitten drin: "Mit dem Versuch sich selber auf diese Weise aufzuwerten, werten sie das Original ab."

YouTuber Rezo, YouTuberin Lisa Sophie Laurent diskutierten mit Stefan Schulz, Podcaster und Soziologe, welche Rolle Influencerinnen auf Social-Media-Plattformen für den politischen Diskurs spielen. Schulz appellierte an die etablierten Medien, sich bei erfolgreichen Youtubern "Mechanismen der Reichweiten-Gewinnung" abzuschauen und aus ihrer "Formatstarre" herauszukommen.

Welchem Druck der politische Journalismus zurzeit ausgesetzt ist, davon berichteten Kristina Dunz von der Rheinischen Post, Eric Gujer, stv. Chefredakteur der Neuen Züricher Zeitung und Wulf Schmiese, Redaktionsleiter des ZDF "heute-journal". Gujer betonte die Währung von Qualitätsmedien ist Vertrauen und Orientierung, sie müssen sich jedoch künftig stärker "dem Dialog mit dem Publikum stellen".

Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue würdigte zum Abschluss der Konferenz in seinem Vortrag die Rolle des Bundesverfassungsgerichtsurteils aus dem letzten Jahr: "Es ist ermutigend und von zentraler Bedeutung, dass das Verfassungsgericht nicht nur defensiv für die Bewahrung der Presse- und Meinungsfreiheit argumentiert, sondern offensiv den Medien eine zentrale Rolle im demokratisch-politischen System zuweist."

Auf der Konferenz "Formate des Politischen" diskutierten am 15. November im Haus der Bundespressekonferenz rund 400 Akteure aus der Praxis, Wissenschaftlerinnen und interessierte Bürger zentrale Fragen und Entwicklungen im angespannten Verhältnis von Medien, Politik und Gesellschaft. Unter dem Titel "News ohne Journalisten - Wird der Journalismus in der digitalen Öffentlichkeit verdrängt?" ging es in der fünften Auflage der Formate-Konferenz um die zunehmende Verdrängung der Vermittlungs- und Deutungsrolle von Journalistinnen und Journalisten. Veranstalter der #formate19 waren Deutschlandfunk und Bundespressekonferenz e.V..

Sendehinweis:

"Formate des Politischen" im Programm von Deutschlandfunk: 20. November, 19.15 Uhr, Deutschlandfunk, Zur Diskussion: Politischer Journalismus im Stresstest

Quelle: Deutschlandradio (ots)


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