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Tengelmann-Chef Christian Haub spricht über das Zerwürfnis mit seinem verschollenen Bruder Karl-Erivan

Archivmeldung vom 28.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Stammsitz der Kaiser’s Tengelmann in Viersen-Hoser
Stammsitz der Kaiser’s Tengelmann in Viersen-Hoser

Foto: Wdwdbot
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Streit um das Erbe seines verschollenen Bruders Karl-Erivan spricht Tengelmann-Chef Christian Haub im WAZ-Interview erstmals öffentlich über das Zerwürfnis innerhalb der Milliardärs-Familie und warnt vor einer Zerschlagung des Mülheimer Handelskonzerns.

Seitdem Karl-Erivan Haub am 7. April 2018 nicht mehr von einer Skitour auf dem Matterhorn zurückgekehrt war, befindet sich das Unternehmen in einer Art Schockstarre. Christian Haub, der Tengelmann inzwischen allein führt, erhebt nun schwere Vorwürfe gegen seinen Bruder. "Wenn man schon sein eigenes Leben und das vieler Bergretter aufs Spiel setzt, dann sollte man wenigstens entsprechende Vorsorge dafür treffen", sagte er der WAZ.

Seit über zwei Jahren sucht die Familie einen Weg, wie Karl-Erivan Haubs Frau Katrin und deren Kinder Viktoria und Erivan-Karl die Erbschaftssteuer von 450 Millionen Euro aufbringen können, um die Anteile des Vaters an der Tengelmann-Gruppe zu übernehmen. Christian Haub ist der Meinung, dass das Kapital in der Familie seines Bruders ausreichen müsse, weil kein Gesellschafter in der Vergangenheit mehr Geld aus dem Unternehmen erhalten habe als Karl-Erivan.

Christian Haub berichtet darüber, dass sein Bruder als "Lieblingssohn" der Eltern schon immer "einen Macht- und Alleinvertretungs-Anspruch unter uns drei Brüdern erhoben" habe. "Mein Vertrauen schwand, als herauskam, dass Karl-Erivan über Jahre hinweg seinen Bruder Georg und andere, ihm nahestehende Personen für viele Millionen Euro auf Kosten des Unternehmens ausspionieren ließ", sagt Christian Haub der WAZ. Deshalb sei er auch sehr früh in die USA ausgewandert. Nach dem Verschwinden von Karl-Erivan habe Mutter Helga verhindern wollen, dass Christian Haub die alleinige Geschäftsführung im Unternehmen übernimmt.

Seiner Schwägerin Katrin und deren Kindern wirft der Tengelmann-Chef nun vor, um eine möglichst hohe Abfindung zu pokern. Das sei ein "unwürdiges Schauspiel". In der vergangenen Woche hatte Haub ihnen 1,1 Milliarden Euro für den Firmenanteil seines Bruders angeboten. Das sei eine "unvorstellbare Summe". Ob Katrin Haub und ihre Kinder das Angebot annehmen werden, ist ungewiss. Aus einer internen Mail, die unserer Zeitung vorliegt, geht hervor, dass sie 1,6 Milliarden fordern.

Am Mittwoch treffen die zerstrittenen Familienmitglieder bei einer Gesellschafterversammlung aufeinander. Dabei dürfte es auch um den Antrag auf Todeserklärung gehen, den Christian und Georg Haub für ihren verschollenen Bruder beim Amtsgericht Köln eingereicht haben - gegen den Willen der Ehefrau. "Es ist sehr befremdlich, dass sich jemand Drittes anmaßt, eine solche Entscheidung für unsere Familie treffen zu wollen", erklärte die Familie Katrin Haub daraufhin gegenüber unserer Redaktion. "Den Antrag, den eigenen verschollenen Ehemann für tot erklären zu lassen, wird niemand leichten Herzens stellen."

Christian Haub erwartet von seiner Schwägerin am Mittwoch Kompromissbereitschaft. "Die Sache ist ausgereizt und der Rubikon bald überschritten", erklärt er. Haub weist entschieden die Darstellung Katrins zurück, er wolle die Tengelmann-Gruppe an die Börse bringen oder gar verkaufen. "Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen", sagt Haub.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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