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NDR Landesfunkhaus Hamburg: Ergebnis der unabhängigen journalistischen Prüfung liegt vor

Archivmeldung vom 27.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /SB

Die interne Aufarbeitung zu den Vorwürfen gegen die Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg, Sabine Rossbach, ist abgeschlossen. Siv Stippekohl (multimediale Kulturchefin im Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern) und Eckhardt Reimann (stellvertretender Redaktionsleiter "Hallo Niedersachsen" im Landesfunkhaus Niedersachsen) legten heute (27. Oktober 2022) ihren Bericht vor.

Die beiden Journalisten haben neben den Vorwürfen zu einer möglichen Einflussnahme auf das Programm auch das Führungsverhalten und das Redaktionsklima im Landesfunkhaus untersucht.

Im Ergebnis fanden sie für einen unzulässigen Eingriff in das Programm des NDR Landesfunkhauses Hamburg keine Belege. "Weder gibt es belastbare Belege dafür, dass Sabine Rossbach ihre NDR Tätigkeit dazu genutzt hat, der PR-Agentur ihrer Tochter in unzulässiger Weise Vorteile durch Berichterstattung des Landesfunkhauses Hamburg zu verschaffen. Noch ist eine unzulässige Vergabe von Auftragsproduktionen zur Erlangung eines persönlichen Vorteils belegbar." Gleichzeitig bilanzieren die beiden Journalist*innen einen durch Führungs- und Kommunikationsstil bedingten Vertrauensverlust sowie Versäumnisse in punkto Transparenz. Der Anschein einer möglichen Begünstigung, so der Bericht, hätte durch Klarheit vermieden werden können.

Stippekohl und Reimann arbeiteten unabhängig, führten Gespräche mit mehr als 70 Mitarbeitenden, ehemaligen Mitarbeitenden sowie Mitarbeitendenvertretungen und sichteten Unterlagen und Korrespondenzen. Anfang dieser Woche hatte die Anti-Korruptionsbeauftragte des NDR ihre Prüfung abgeschlossen und Sabine Rossbach von Korruptionsvorwürfen entlastet. Damit ist die interne Prüfung im Landesfunkhaus Hamburg abgeschlossen.

NDR Intendant Joachim Knuth: "Die interne Aufarbeitung liefert keine Belege dafür, dass systematisch ins Programm eingegriffen wurde. Das ist gut. Der Bericht zeigt aber auch: Im Landesfunkhaus Hamburg gab es offensichtlich einen Führungsstil, der nicht von Respekt, Vertrauen und wertschätzendem Umgang geprägt war. In jeder Redaktion braucht es Offenheit und Transparenz, um gar nicht erst den Verdacht unzulässiger Eingriffe aufkommen zu lassen. Insofern ist ein Neuanfang im Landesfunkhaus Hamburg geboten."

Siv Stippekohl und Eckhardt Reimann: "Aus unserer Sicht fehlte es an einer offenen Diskussionskultur. Für unabhängige, freie und ausgewogene Berichterstattung sind Diskussionen über Themen und Programmgestaltung jedoch wesentlich. Im NDR Landesfunkhaus Hamburg war die journalistische Arbeit durch mangelndes Vertrauen beeinträchtigt. Es ist sehr gut, dass bereits ein Prozess begonnen hat, der die Verbesserung der Redaktionsklimas zum Ziel hat."

Sabine Rossbach hatte angekündigt, wegen des verlorengegangenen Vertrauens zwischen ihr und Teilen der Redaktion den Weg für einen Neuanfang im Landesfunkhaus Hamburg freizumachen und ihr Amt bereits zum 1. April 2023 zur Verfügung zu stellen. Nach einer Freistellung wird sie den NDR dann endgültig zum 31. Oktober 2023 verlassen. Sie beendet damit ihr Dienstverhältnis zwei Jahre früher als ursprünglich vorgesehen. Die entsprechende Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des NDR Verwaltungsrates.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)


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