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Jörg Kachelmann: "Ich kriege mein Leben zurück"

Archivmeldung vom 02.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
DIE ZEIT 02/18 / Bild: "obs/DIE ZEIT"
DIE ZEIT 02/18 / Bild: "obs/DIE ZEIT"

Für den früheren ARD-Wetterexperten Jörg Kachelmann ist die Rückkehr zum Fernsehen eine Rückkehr in sein altes Leben. Er habe sich nach seinem Freispruch vorgenommen: "Ich kriege mein Leben zurück", erzählt Kachelmann im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Denn: "Manche haben meine Fernsehabwesenheit wie ein Monstranz vor sich hergetragen".

Es sei im Laufe der vergangenen sieben Jahre immer weniger geworden, was man ihm vorwerfen konnte: "Aber das kam immer: Wenigstens darf er nicht mehr ins Fernsehen!" Das sei für ihn der Grund gewesen, wieder als Moderator in einer Talkshow aufzutreten. Im Januar 2019 kehrt Kachelmann nun als Moderator zu seiner früheren Talk-Sendung Riverboat beim MDR zurück. Seine Co-Moderatorin wird ebenfalls wieder Kim Fisher sein.

Nach seinem Freispruch vom Vorwurf der Vergewaltigung hatte Kachelmann jahrelang mit allen Mitteln darum gekämpft, seinen Ruf wieder herzustellen. In dem Interview berichtet er außerdem, dass er von Zeitungsverlagen, die während des Strafverfahrens seine Persönlichkeitsrechte verletzt hatten, vor Gericht Entschädigungssummen erstritten habe, die insgesamt "nicht weit unter einer Million" gelegen hätten. Mit ihm habe "jahrelang kein Journalist sprechen" wollen, so Kachelmann, daher habe er selbst sich in den sozialen Medien Gehör verschafft. Kachelmann: "Ich hatte natürlich das Glück, dass ich mich auf Twitter äußern und eine Art Paralleluniversum erschaffen konnte."

Die Leute, die 2010 beim MDR das Sagen hatten, seien heute nicht mehr da, sagt Kachelmann im Interview. Die Anbahnung seiner Rückkehr habe sich über ein halbes Jahr erstreckt, "dann gab es ein diskretes Vorabtreffen - wahrscheinlich, um zu sehen, ob ich bei Trost bin. Auf Twitter schreibe ich ja sehr engagiert und auch polemisch. Ich habe offenbar "bei Trost" gewirkt, danach gab es das nächste Gespräch mit höheren Etagen". Vor der Aufzeichnung der ersten Sendung habe er "vor Aufregung kaum geschlafen und war abends fix und fertig, als es losging".

Jörg Kachelmann, der durch den erlogenen Vergewaltigungsvorwurf einer Ex-Geliebten 2010 erst in Untersuchungshaft und dann vor ein Strafgericht gebracht worden war, verschwand damals vom Fernsehbildschirm. 2011 wurde er von dem Vorwurf freigesprochen, 2016 verurteilte das Oberlandesgericht Frankfurt am Main die Falschbeschuldigerin zur Zahlung von Schadensersatz.

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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