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Der deutsch-türkische Schriftsteller Dogan Akhanli über die derzeitige politische Lage in der Türkei

Archivmeldung vom 11.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Doğan Akhanlı (2009)
Doğan Akhanlı (2009)

Foto: © Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Als Ende Juli in Köln Zehntausende Deutsch-Türken für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstrierten und dabei aufgeputscht die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei forderten, hat das einen in Köln lebenden Deutsch-Türken besonders getroffen: Dogan Akhanli.

Gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" sagte der Schriftsteller, der in der Türkei verfolgt und gefoltert wurde und seit Anfang der 1990er Jahre in Köln lebt: »Ich habe vor einigen Jahren noch gehofft, dass die demokratischen Kräfte gerade hier in Deutschland stärker sind.

Viele von ihnen sind hier geboren.« Die Entwicklung Erdogans zum Despoten habe er schon lange befürchtet, jedoch zugleich innerlich immer verleugnet, so der 1957 in einem kleinen Dorf im Nordosten der Türkei geborene Autor. Arkhanli selbst hat 2010 das letzte Mal versucht, sein Geburtsland zu besuchen. Noch am Flughafen wurde er verhaftet und wegen Mordes vor Gericht gestellt.

Auch in der Türkei, so Akhanli, hätten viele gewusst, dass die Anklage konstruiert wurde, weil er in seinem Roman "Die Richter" den Genozid an den Armeniern zum Thema gemacht hatte. Nach einer massiven Unterstützungskampagne - u.a. hatte sich der damalige Kölner Oberbürgermeister für ihn eingesetzt, wurde Akhanli nach mehreren Monaten Untersuchungshaft freigelassen. In Deutschland fühle er sich sicher, in "seiner Stadt" Köln lebe er in Sicherheit, sagt er.

Den türkischen Staat werde er auch weiterhin kritisieren, auch wenn er wohl niemals mehr in die Türkei zurück könne. An seine heute durch die Säuberungswelle Erdogans bedrohten Schriftstellerkolleginnen und -kollegen in der Türkei habe er nur einen Rat: "Kommt nach Europa. Man kann nur in Freiheit schreiben!"

Quelle: neues deutschland (ots)

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