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Historiker Wolffsohn: Reaktion von Scholz auf Holocaust-Vorwurf symbolträchtig für Haltung der deutschen Gesellschaft

Archivmeldung vom 17.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Michael Wolffsohn (2017), Archivbild
Michael Wolffsohn (2017), Archivbild

Foto: Diskutant1965
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Publizist und Historiker Michael Wolffsohn hat die zögerliche Reaktion von Bundeskanzler Olaf Scholz auf den Holocaust-Vorwurf von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gegen Israel als "symbolträchtig" für die Haltung in der deutschen Gesellschaft und die deutsch-israelischen Beziehungen bezeichnet.

"Die Tatsache, dass Abbas diese Ungeheuerlichkeiten in Deutschland, im Bundeskanzleramt von sich gegeben hat, zeigt seine Erwartungshaltung und die der Palästinenser, dass man im Deutschen Regierungssitz diese Sätze aussprechen kann. Das ist sehr bedenklich für die deutsche Außenpolitik", sagte Wolffsohn bei phoenix und ergänzte: "Ich schlage den Bogen zur Diskussion um die documenta, das zeigt doch alles, dass es in der bundesdeutschen Öffentlichkeit und nicht zuletzt und vor allem in der so genannten Kulturszene und der Wissenschaftsszene diese politischen Einstellungen gibt und das halte ich für sehr dramatisch. Insofern war die gestrige Performance symbolträchtig für den Zustand der deutschen Gesellschaft, der deutsch-israelischen und der deutsch-palästinensischen Beziehungen."

Ein Rauswurf von Abbas aus dem Kanzleramt nach seiner Äußerung bei der Pressekonferenz wäre zwar, so Wolffsohn, eine "notwendige Geste" gewesen, löse aber nicht das Problem in der deutschen Gesellschaft.

Mit Politikern wie Abbas könne seiner Ansicht nach im Nahen Osten dauerhaft kein Frieden erreicht werden. "Die politischen Rahmenbedingungen sind klar, wir haben gestern einmal mehr gesehen, was ein gemäßigter palästinensischer Politiker von sich gibt und denkt. Daraus folgernd kann man nur sagen, wenn das die Friedenspartner sein sollen, dann kann es leider keinen Frieden im Nahen Osten geben", erklärte Wolffsohn bei phoenix. Ihn erinnere das an den Roman "1984" von George Orwell. "Frieden sagen und Krieg meinen. Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, die totale Umkehrung der Begriffe und ihrer Inhalte. Frieden sagen heißt nicht, Frieden machen wollen, und wie der Frieden von Herrn Abbas aussieht, das haben wir gestern erlebt."

Quelle: PHOENIX (ots)


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