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Florian Schroeder: Parodie von Lehrern war mein Rettungsanker

Archivmeldung vom 20.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Florian Schroeder (2018)
Florian Schroeder (2018)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Florian Schroeder (41), Gewinner des Deutschen Kleinkunstpreises, hat als Jugendlicher "die Parodie als Rettungsanker entdeckt". Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte er: "Ich wollte raus aus der Rolle des Underdogs, die ich in der Schule hatte." Er sei derjenige gewesen, "dessen Tasche immer vor die Tür geworfen wurde, weil er unsportlich und unzulänglich war".

Indem er seine Lehrer parodierte, fand er "eine Form der Anerkennung". Sein politisches Interesse sei erst später erwacht. Große Aufmerksamkeit hatte Schroeder im Sommer durch einen Auftritt bei einer Demonstration der "Querdenker" in Stuttgart erhalten, die ihm nun den Preis einbrachte. Vorausgegangen war ein Beitrag fürs NDR Fernsehen, in dem er Verschwörungstheorien auf die Spitze trieb. Dieser Beitrag war von Corona-Gegnern missverstanden worden und hatte zur Einladung nach Stuttgart geführt.

Wenig später war er selbst heftig für einen Ausschnitt aus einem Podcast mit Serdar Somuncu kritisiert worden, weil die frauenfeindlichen Klischees nicht als Satire interpretiert worden waren. Schroeder sagte nun dazu, die Gesellschaft habe "eine Verpanzerung und Militanz erreicht, die extrem ist". Der Kabarettist oder, nach eigenen Worten, "Satiriker" macht dabei problematische Tendenzen aus: "Da wartet eine Meute auf die nächste Sau, die sie durchs Dorf treiben kann. Dabei geht jede Differenzierung verloren, jede Diskussion, es gibt nur noch Extreme."

Befördert sieht Schroeder diese Tendenzen durch Talkshows. Denn dort begnüge man sich "mit dem Referat bekannter Positionen; quasi wie in der Arena werden die Kämpfer auf den jeweiligen Seiten positioniert und dann aufeinander losgelassen."

Der 41-Jährige stellte zudem eine "Annäherung von Journalismus und Satire" fest. "In einer Zeit, in der jeder glaubt, seine eigenen Fakten zu haben, ist es die Aufgabe des Satirikers, Fakten zu liefern, auszusprechen, was nicht ausreichend vorkommt, weil sich viele klassische Medien auf die Galileoisierung des Fernsehens beschränken", sagte er. Dennoch spielt er beide Formen nicht gegeneinander aus. "Satire kann Journalismus nie ersetzen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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