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"Faktenfinder" - Verifikationsteam bei ARD-aktuell nimmt Arbeit auf

Archivmeldung vom 05.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Jochen Sievert / pixelio.de
Bild: Jochen Sievert / pixelio.de

"Faktenfinder" - unter diesem Namen hat das Verifikationsteam bei ARD-aktuell in der ersten Aprilwoche seine Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung dieses Teams hatten die ARD-Intendantinnen und Intendanten im Februar beschlossen. Bei der ARD-Tagung am 3./4. April in Frankfurt/Main informierte Dr. Kai Gniffke, Erster Chefredakteur von ARD-aktuell, Senderchefs und Gremienvorsitzende über das Selbstverständnis des Teams und den Stand der Vorbereitungen. Im Fokus der "Faktenfinder"-Arbeit stünden Phänomene wie Fake News, Gerüchte, Verschwörungstheorien und auch Hass im Netz, so Gniffke. "Spätestens seit der Präsidentschaftswahl in den USA wird das Thema Fake News unter Journalisten, in der Politik und in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Mit dem Faktenfinder möchten wir u. a. im Hinblick auf den Bundestagswahlkampf gerüstet sein, wenn bundespolitisch relevante Falschmeldungen oder Verleumdungen auftauchen sollten."

Durch das Internet kursierten schon jetzt zahlreiche Gerüchte und Legenden, so Gniffke weiter. Sie könnten durch ständige Wiederholung zu "alternativen Fakten" mutieren. Hier wolle das Verifikationsteam für mehr Klarheit sorgen. Dazu werde das Team nicht nur gesicherte Informationen recherchieren und darstellen, sondern auch anhand von konkreten Beispielen darlegen, wie gefälschte oder andere unseriöse Meldungen zu erkennen sind. Gniffke: "Dabei spielt vor allem die regionale Kompetenz der ARD eine überragende Rolle, denn viele Gerüchte und Falschnachrichten verbreiten sich zunächst lokal. Durch die regionale Präsenz der ARD können solche Gerüchte schnell identifiziert und geprüft werden. Der 'Faktenfinder' versteht sich als ein Knotenpunkt im ARD-Netzwerk, um solche Phänomene aufzuspüren und - nach Prüfung der Relevanz - gegebenenfalls zu entkräften. Dies soll in Zusammenarbeit mit Fachredaktionen in der ARD, Korrespondenten oder regional betroffenen Studios geschehen."

Die Ergebnisse dieser Arbeit veröffentlicht die ARD auf der Seite faktenfinder.tagesschau.de, die seit dem 3. April online ist. Zugleich können Landesrundfunkanstalten und ARD-Studios die Recherchen für ihre Berichterstattung verwenden. Die Ergebnisse werden außerdem für die Sozialen Netzwerke aufbereitet, um sie dort auszuspielen, wo falsche Nachrichten und Gerüchte verbreitet werden.

Gemäß des Intendantenbeschlusses verstärken befristet entsandte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Landesrundfunkanstalten das "Faktenfinder"-Team. ARD-aktuell strebt an, die Kosten aus dem laufenden Betriebshaushalt zu decken. Der "Faktenfinder" arbeitet werktäglich mit vier, an Wochenenden mit zwei Redakteurinnen und Redakteuren. Geleitet wird das Projekt von Patrick Gensing, bislang Autor und Chef vom Dienst bei tagesschau.de, der sich in seiner journalistischen Arbeit seit Jahren mit Phänomenen wie Hass im Netz und Verschwörungstheorien beschäftigt. Das Projekt ist vorerst befristet bis Ende November 2017.

Quelle: ARD Radio & TV (ots)

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