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GEMA will Geld für rechtefreie Musik

Archivmeldung vom 16.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
GEMA-Hauptquartier: Will Kohle sehen. Bild: Wikipedia, cc 0 DM
GEMA-Hauptquartier: Will Kohle sehen. Bild: Wikipedia, cc 0 DM

Im April 2011 fanden in Weimar und Leipzig zeitgleich Tanzveranstaltungen statt, auf denen ausschließlich Musik gespielt wurde, die unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht wurde. GEMA-Gebühren sind in diesem Fall normalerweise nicht fällig. Der Veranstalter erhielt trotzdem eine Rechnung über 200 Euro. "Wir haben vom Veranstalter zwar eine Liste mit den beteiligten Interpreten erhalten, die Urheber wurden allerdings nicht zu Protokoll gegeben. Die GEMA-Vermutung legt aber fest, dass der Veranstalter beweisen muss, dass die Urheber nicht von der Gema vertreten werden", sagt GEMA-Sprecher Peter Hempel im Gespräch mit pressetext.

Die GEMA vertritt über 60.000 Künstler in Deutschland und über internationale Verträge mit Schwesteragenturen im Ausland den Großteil aller am Markt erhältlichen Musik. Werke, die unter einer Creative-Commons-Lizenz stehen, sind davon allerdings nicht betroffen. Hier erlaubt der Urheber ausdrücklich die freie Verwendung seines Werkes. Die Veranstaltungen in Weimar und Leipzig haben sich bewusst auf solche Musik beschränkt. Die GEMA wurde bereits im Vorfeld über die Events informiert. Dass die Rechteverwertungsgesellschaft trotzdem eine Rechnung gestellt hat, liegt an der Rechtslage in Deutschland.

Die GEMA argumentiert, dass sich ohne exakte Identifizierung der Urheber der verwendeten Werke nicht feststellen lässt, ob die Musik abgabepflichtig ist. Im konkreten Fall sollte der Veranstalter eine Liste mit den vollständigen Namen, Wohnorte und Geburtsdaten der Texter und Komponisten der verwendeten Musikstücke vorlegen. Eine solche Liste zu erstellen ist allerdings kaum möglich, da bei solchen Veranstaltungen viele Künstler unter Pseudonymen auftreten und bei Labels unter Vertrag sind, die eine sehr kurze Halbwertszeit haben.

Das internationale Teilnehmerfeld erleichtert die Ausforschung der Urheber ebenfalls nicht. Die GEMA hat inzwischen einen Dialog mit dem Veranstalter aufgenommen. Ein persönliches Treffen soll die Probleme aus der Welt schaffen.

Piraten machen Druck

Die GEMA-Vermutung erscheint manchen Organisationen nicht mehr zeitgemäß. Die Piratenpartei versucht, gegen die Regelung vorzugehen. Der Verein Musikpiraten will sogar gerichtliche Schritte gegen die GEMA einleiten. "Es wurde schon oft versucht, rechtlich gegen die GEMA-Vermutung anzugehen. Bisher hat die GEMA immer gewonnen", so Hempel.

Quelle: www.pressetext.com / Markus Keßler

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