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RT-Moderatorin Kosubek: Deutsche Konsens-Suche ist pathologisch - "Öffentlich-Rechtliche auch nicht unabhängig"

Archivmeldung vom 14.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jasmin Kosubek (2015)
Jasmin Kosubek (2015)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Jasmin Kosubek...sooo SEXY !!! Teil4 (Der rote Ledermini 2.0) / Eigenes Werk

RT-Moderatorin Jasmin Kosubek ist genervt davon, sich für ihre Tätigkeit beim deutschen Zweig des russischen Staatssenders fortlaufend verteidigen zu müssen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte die Journalistin, "ich mache meine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen". Sie habe sicher hier und da Fehler gemacht, "aber nie mit irgendeiner Absicht etwas in den Raum gestellt". Auch arbeite sie "ohne Direktiven aus Moskau". Sie glaube, "dieser große geheime Plan, der RT immer vorgeworfen wird - und im gleichen Atemzug mir -, der existiert einfach nicht".

Kosubek verantwortet mit "Der fehlende Part" das erfolgreichste Format des viel kritisierten Kanals mit Magazinberichten, Kommentaren und Talks. Das Ziel, viel im eigenen Sinne zu bewirken, hat sie dabei nicht. "Dinge ändern sich, ob einem das gefällt oder nicht. Wie sich das auf mein kleines Leben auswirkt, ist im Endeffekt irrelevant." Wohl aber sei es ihr ein Anliegen, dass verschiedene Meinungen bestehen dürften. "Meinungen polarisieren, aber sie gehören nun einmal dazu, auch die von anderen. Wenn ich sie darstelle, lernen die Leute vielleicht, damit klarzukommen." Unterschiedliche Standpunkte gelte es zu akzeptieren. "Die ständige Suche nach Konsens hat in Deutschland etwas Pathologisches", sagte Kosubek.

Die 1987 geborene Deutsch-Brasilianerin hat Ende 2014 direkt nach ihrem Wirtschaftsstudium begonnen, für den russischen Sender zu arbeiten. Besonderen Mut habe sie dafür nicht gebraucht, weil sie mit den Folgen und der Härte von Anfeindungen nicht gerechnet habe. "Wenn man nicht weiß, worauf man sich einlässt, dann ist es nicht mutig", sagte Kosubek. "Von mir aus kann man es naiv nennen, aber es war nicht bewusst mutig."

Die Wirkung ihrer Arbeit schätzt die RT-Deutsch-Frontfrau als eher indirekt ein. "Es gibt Interviews oder Kommentare mit relevanten Klickzahlen", meinte Kosubek. "Aber ich glaube, was die Gesellschaft viel mehr beeinflusst, ist, dass die Leute über uns reden. Die Diskussion über uns hat mehr aus uns gemacht, als wir es jemals selbst hätten machen können."

Bei der Kritik an ihrem Kanal werde zuweilen mit zweierlei Maß gemessen, monierte sie. "Ich fände es interessant, wenn dasselbe Engagement, mit dem unsere Positionierungen oder auch Fehler behandelt werden, auch einmal bei anderen Leuten als Maßstab angelegt würden." Zudem sei es transparent und allgemein bekannt, "dass RT staatlich finanziert ist. Wir machen keinen Hehl daraus. Jeder weiß, dass man bei uns keinen Lobgesang auf die Nato hören wird." Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland gelte hingegen: "Sie behaupten, dass sie unabhängig sind, aber es stimmt einfach nicht. Wenn Sie die ,Tagesschau' einschalten, haben die natürlich eine Agenda." Das wiederum würde sie gar nicht kritisieren wollen: "Ich arbeite ja selbst bei einem Staatssender. Bei uns ist einfach der Absender klar."

Dass die RT-Verantwortlichen sie trotz fehlender Erfahrung direkt vor die Kamera gestellt hätten, sei "offenbar ein Glücksfall" gewesen, sagte Kosubek. Sie bereue es nicht. Dem Vorbild anderer prominenter Moderatorinnen, die in den vergangenen Jahren wie Sara Firth und Liz Wahl unter demonstrativer Kritik den russischen Auslandssender verlassen hätten, will sie nicht folgen. "Man muss sich vom ,Kreml-Sprachrohr' distanzieren, um woanders einen Job zu bekommen", hält sie das Vorgehen ihrer Ex-Kolleginnen für Kalkül. Über sich selbst und ihre Zukunftspläne sagte Kosubek: "Ich arbeite seit dreieinhalb Jahren bei RT. Warum soll ich es jetzt plötzlich nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren können? Das wäre unglaubwürdig. Ich versuche, gute Arbeit zu machen, und dann wird man sehen, was passiert."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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