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Deutsche Bischofskonferenz zum Film von Christoph Röhl "Verteidiger des Glaubens"

Archivmeldung vom 31.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Bild: "obs/Deutsche Bischofskonferenz/DBK/Ralph Sondermann"
Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Bild: "obs/Deutsche Bischofskonferenz/DBK/Ralph Sondermann"

Zum Film des Regisseurs Christoph Röhl, "Verteidiger des Glaubens" über Kardinal Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI., erklärt der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp: "Die Deutsche Bischofskonferenz begrüßt jeglichen konstruktiven Beitrag zur Aufdeckung von sexualisierter Gewalt, ihrer Ursachen und des Umfeldes, durch den Menschen so lange leiden mussten."

Kopp weiter: "Gerade auch der Kirche fernstehende Journalisten haben hier ganz wichtige Beiträge geleistet. Leider können wir im Film von Christoph Röhl, 'Verteidiger des Glaubens', mit Bezug auf die Person Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. diesen konstruktiven Beitrag nicht sehen.

Der Film zeichnet insgesamt ein stark verzerrtes Bild von Kardinal Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. Tenor ist: Es ging ihm immer nur um die Reinheit der Kirche und des Priestertums, nie um die Opfer. Das ist eine eigenwillige und fehlerhafte Interpretation.

Die Theologie Joseph Ratzingers ist nicht charakterisiert durch einseitige Realitäts-Fremdheit und die Konzentration auf ein weltfremd Schönes. Kenner seiner Theologie sehen hier eine Verkürzung, die dem anerkannten Theologen nicht gerecht wird. In der Theologie eine der Ursachen für Missbrauch bzw. Vertuschung sehen zu wollen, geht an der Sache vorbei.

Über Jahrzehnte war Kardinal Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. eine treibende Kraft gegen Missbrauch:

  • bei der kirchlichen Definition der 'besonders schwerwiegenden Verbrechen' und damit der kirchenrechtlichen Definition des Verbrechens Missbrauch;
  • bei der Schaffung einer speziellen Strafkammer in der Kongregation für die Glaubenslehre und damit beim Aufbau der Strukturen;
  • bei der strafweisen Entfernung von mehr als 380 Priestern, die Täter waren, aus dem Klerikerstand. Diese Aspekte werden im Film nicht angemessen gewürdigt.

Vor allem war es Benedikt XVI., der sich als erster Papst überhaupt auf mehreren Reisen mit Opfern sexuellen Missbrauchs traf, insbesondere im September 2011 in Erfurt. Dieser Umstand wird verschwiegen, was den Film unseriös macht. Es ist bedauerlich, dass die Chance zu einem historisch-kritischen Porträt über Papst Benedikt XVI., das ihm differenziert hätte gerecht werden können, verpasst worden ist."

Quelle: Deutsche Bischofskonferenz (ots)


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