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Ulrich Wickert: "Es gibt Hinweise, dass das Kanzleramt an Brenders Ablösung interessiert ist"

Archivmeldung vom 25.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ulrich Wickert Bild: ulrichwickert.de
Ulrich Wickert Bild: ulrichwickert.de

Der frühere "Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert sorgt sich angesichts der politischen Einflussnahme im Fall des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender um die Freiheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Es gehe den Politikern um das Diktat der Politik.

"In der letzten Sitzung der ZDF-Gremien haben Parteienvertreter offen gesagt, dass sie auch bestimmen wollen, welche Politiker zu Interviews eingeladen werden und welche nicht - das ist der Wahnsinn", sagte Wickert in einem Interview mit stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern.

CDU/CSU wollten das ZDF wieder stärker in den Griff bekommen. Wickert sagt auch eine stärkere Einflussnahme für das Erste voraus: "Dieses Schauspiel wird auch dem einen oder anderen ARD-Sender demnächst wieder blühen. Schauen wir mal, wie sich die neuen Machtverhältnisse bei der Wahl des nächsten Intendanten des Bayerischen Rundfunks auswirken."

Als treibende Kraft hinter diesem Machtkampf sieht Wickert Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Es gibt Hinweise, dass das Kanzleramt sehr daran interessiert ist, dass Herr Brender abgelöst wird", sagte er in dem Interview.

Online-Appell an den ZDF-Verwaltungsrate: "Hände weg von der Pressefreiheit"

Innerhalb von 24 Stunden haben sich bereits rund 20 000 Menschen an einer Online-Aktion gegen die Entlassung von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender beteiligt. Sie fordern die Mitglieder des ZDF-Verwaltungsrates auf, die parteipolitische Einflussnahme auf den Sender zu stoppen und die Zusammenarbeit mit Brender nicht zu beenden. Die Aktion des Kampagnen-Netzwerkes Campact steht unter dem Motto "Hände weg von der Pressefreiheit". Am Freitag entscheidet der ZDF-Verwaltungsrat in Berlin über eine Vertragsverlängerung für Brender. Der Appell kann hier unterschrieben werden: http://www.campact.de/eil/home

"Uns Bürgern ist die Pressefreiheit ein wertvolles Gut: Kochs Feldzug gegen Brender ist für uns nicht nur eine Personalie. Es geht darum, wie unabhängig die öffentlich-rechtlichen Medien zukünftig noch für uns über Politik berichten können", so Christoph Bautz, Geschäftsführer von Campact. "Wenn Politik die Medien kontrolliert statt Medien die Politik, dann ist das Gift für unsere Demokratie. Wohin das führen kann, erleben wir in Italien unter Silvio Berlusconi. Brender zeichnet aus, was für einen guten Journalisten selbstverständlich sein sollte: Er ist überparteilich, unabhängig und unbequem. Genau dies scheint Roland Koch nicht zu passen."

Quelle: stern.de / Campact

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