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Ex-Flüchtling und ESC-Veteran Leslie Mandoki benennt Fehler in der Asylpolitik "Es geht nicht um Bürgergeld und Integrationskurse"

Freigeschaltet am 10.05.2024 um 06:46 durch Mary Smith
Leslie Mandoki (2016)
Leslie Mandoki (2016)

Foto: 9EkieraM1
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Leslie Mandoki (71), Musiker und Produzent, kritisiert die deutsche Migrationspolitik als bürokratisch und langsam: "Es geht schief, weil wir alles komplett überregulieren", sagte der ehemalige Dschinghis-Khan-Musiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Du darfst nicht arbeiten, obwohl wir Arbeitskräftemangel haben. Dann musst du Kurse machen und jahrelang warten", so der Musiker, der 1975 selbst als Asylbewerber ins Land kam und vier Jahre später mit der Band Dschinghis Khan für Deutschland beim ESC antrat.

Aus dem eigenen Beispiel leitete Mandoki drei Forderungen für eine funktionierende Integration ab: "Erstens: Nichts integriert mehr als eine Chance, zu arbeiten und sein Leben selbst zu gestalten", sagte Mandoki. "Dreieinhalb Wochen nach meinem Asylantrag habe ich auf Lohnsteuerkarte als Schlagzeuger beim Landestheater gespielt. Sprach- oder Integrationskurse brauchte ich nicht, weil ich mein 'neues' Leben gestalten konnte."

Als weiteres Erfolgsrezept nannte er das hohe Tempo der Fallbearbeitung: "Ich hatte innerhalb von 48 Stunden einen Fremdenpass, nach 90 Tagen meinen Asylbescheid. Bei der Integration kommt es auch auf Geschwindigkeit an. Das ist der zweite Aspekt."

Als drittes Kriterium führte Mandoki ein Beharren auf dem deutschen "Wertesystem" an: "Wir reden immer über Pull-Faktoren. Wir sind damals wegen der Freiheit gekommen, für ein Leben ohne Zensur und Bespitzelung, ohne Schießbefehl und ohne Folter. Was Deutschland wirklich attraktiv macht, sind seine Werte. Wir streben die Gleichberechtigung von Frauen an, wir dulden keine Homophobie", sagte Leslie Mandoki. Natürlich kämen heute auch Menschen aus Ländern, wo all dies nicht gelebt werde. "Dann müssen wir die Freiheit haben, auf unseren Werten zu bestehen", sagte der Musiker. "Ich glaube, unsere technokratische Annäherung an das Flüchtlingsdasein ist falsch: Es geht nicht um Bürgergeld und nicht um Integrationskurse - das ist nicht das, was man sucht. Was man sucht, ist dieses wunderbare, tolerante Land, das einem die Chance gibt, sein Leben neu zu bauen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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