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Francis Rossi: Ohne Erfolg von "Status Quo" wäre ich heute Eisverkäufer

Archivmeldung vom 27.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Francis Rossi (2013), Archivbild
Francis Rossi (2013), Archivbild

Foto: Richard Goldschmidt
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Fast wäre einer der größten Rockstars hinter der Eis-Bar gelandet, wenn es den Hit "Pictures of Matchstick Men" 1968 nicht gegeben hätte. "Wenn dieser Song damals nicht gezündet hätte, wäre ich heute wohl Eisverkäufer", sagte Francis Rossi, Gründer, Sänger und Gitarrist von "Status Quo" im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Rossi: "Ich stamme aus einer italienischen Großfamilie im Süden Londons, in der nahezu jeder mit dem Eisgeschäft zu tun hatte. Wir hatten einen Lieferwagen und es gab auch ein Eiscafé, in dem jeder mit anpackte. Wenn einer meiner Onkel starb, unterhielten sich die Männer noch auf der Beerdigung darüber, wie sie die Eis-Routen neu aufteilen sollten. Für mich war eigentlich auch der Weg ins Eis-Business vorgezeichnet, aber Gottseidank kam ja Ende der 60er-Jahre der Erfolg mit der Musik."

Den ersten Hit der Band schrieb Rossi an einem ungewöhnlichen Ort: auf der Toilette. "Ich war zu der Zeit gerade frisch verheiratet und lebte mit meiner ersten Frau, unserem Kind und ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung", erinnerte sich der 69-Jährige. "Ehrlich gesagt ließ mir meine Schwiegermutter kaum meine Ruhe, ich hatte keinen Freiraum mehr. Außer auf der Toilette. Und so verzog ich mich häufig mit der Gitarre in diese winzige, enge Kammer, um dort ungestört Gitarre zu spielen. Ich weiß noch, wie mir die entscheidende Zeile im Refrain fehlte, und ich immer "Pictures of..." wiederholte, bis meiner Frau "Matchstick Men" (Streichholzmännchen) dazu einfiel."

Trotz vieler Welthits klebte an der Band stets das Etikett, "nur drei Akkorde" zu kennen. "Das hat mich immer tierisch genervt", sagte Rossi. "Weil es nichts über den Wert unserer Musik aussagt, selbst wenn es stimmen würde. Es kommt nicht darauf an, wie viele verschiedene Akkorde du in einen Song packst, sondern welche Wirkung er erzielt, also ob der Song dich berührt oder nicht. Und das kann er auch mit drei Akkorden. Klar, wir haben natürlich irgendwann unsere Musik, unsere Rhythmik und unsere Art der Gitarrenriffs gefunden und nur leicht variiert, weil es uns einfach Spaß machte. Aber uns vorzuwerfen, wir könnten nichts anderes, war und ist einfach Blödsinn."

Kritisch betrachtet Rossi die heute über Talentshows bekannt gewordenen Musiker: "Die Grundregel für uns lautete immer: Wenn du Fehler machst und auf die Schnauze fällst, dann stehst du wieder auf, putzt dir den Dreck von den Schultern und machst weiter. Niemand hat uns dabei geholfen. Die heutige X-Factor-Generation wird hingegen gehätschelt und gepampert, die Eltern und Geschwister, und alle möglichen TV-Assistenten sagen ihnen immer wieder, wie toll sie sind."

Ein Erfolgsrezept gebe es nicht, so Rossi. "Letztlich musst du Charisma haben und authentisch bleiben. Als wir jung waren, haben wir das Image ausgestrahlt, als könnten wir die ganze Welt erobern, genauso wie die Stones oder die Beatles es taten. Die Leute haben es uns abgenommen, weil wir es auch selbst so gefühlt haben." Rossi, der Ende Mai 70 wird, hält nichts von Sprüchen wie "Live fast, die young" (Lebe schnell, stirb früh): "Das ist Quatsch. Es geht um ein Verhalten, eine Strategie, wie du den ganzen Zirkus um dich herum verarbeitest."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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