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Hip-Hop dominiert Deutschlands Spotify-Charts, Techno spielt nur Nebenrolle

Freigeschaltet am 10.09.2025 um 11:56 durch Sanjo Babić
Bild: Learnfield GmbH Fotograf: Learnfield GmbH
Bild: Learnfield GmbH Fotograf: Learnfield GmbH

Eine neue Analyse von Spotify-Streamingdaten zeigt eine Welt, die in ihren musikalischen Vorlieben tief gespalten ist: Einige Nationen errichten virtuelle "Festungen" um ihre lokalen Künstler, während die Charts anderer Länder von internationalen Hits dominiert werden. Interessant: Obwohl Streaming-Plattformen grenzenloses Musikhören versprechen, sind Faktoren wie Sprache und kulturelle Identität weiterhin maßgeblich für die nationalen musikalischen Vorlieben.

Die Studie wurde von der Klavierlernplattform Skoove in Zusammenarbeit mit der Datenanalyse-Firma DataPulse Research durchgeführt. Dafür wurden über ein Jahr lang die wöchentlichen Top-200-Charts von Spotify in 73 Ländern ausgewertet.

Die globalen Ergebnisse der Studie zeigen zwei Extreme. In Indien machen lokale Künstler 85 % der nationalen Streaming-Charts aus, was das Land zu einem nahezu autarken musikalischen Ökosystem macht. Am anderen Ende des Spektrums findet sich in Costa Ricas Top 200 kein einziger lokaler Künstler; die Musiklandschaft wird vollständig von ausländischen Importen bestimmt.

Wichtige globale Ergebnisse:

  • Der Faktor Sprache: Je weniger die Landessprache global verbreitet ist, desto größer ist die Unterstützung für lokale Künstler. Länder mit sprachlich eher isolierten Märkten wie Finnland (75 % lokale Künstler) und Italien (83 %) streamen hauptsächlich heimische Interpreten. Kleinere Länder in großen Sprachräumen hingegen sehen ihre Charts oft von Importen dominiert, wie zum Beispiel Irland (9 % lokale Künstler) und Neuseeland (1 %).
  • Die globale Einheits-Playlist: Wenn Länder internationale Musik streamen, ist die Auswahl sehr einheitlich. Eine Kerngruppe von etwa 20 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Billie Eilish, Bruno Mars und Kendrick Lamar, dominiert weltweit den internationalen Anteil der Charts.
  • Musik-Exporteure und überraschende Importe: Die USA sind der weltweit führende Musikexporteur und erscheinen in 70 von 73 Ländern in den Top 5, während sie gleichzeitig eine Dominanz von 79 % in den heimischen Charts aufrechterhalten. Die Daten zeigen auch: Großbritannien streamt mehr amerikanische Musik (55 %) als britische (29 %) und Pakistan mehr indische (55 %) als eigene Musik (26 %).

Deutschland: Ein Mittelweg mit Herz für Hip-Hop

Deutschland findet sich bei der Unterstützung lokaler Musik im oberen Mittelfeld, mit Rang 26 von 73 Ländern. Deutsche Künstler machen 48 % der Spotify Top-200 Charts des Landes aus, was eine Balance zwischen heimischem Geschmack und Offenheit für globale Trends zeigt.

Eine genauere Analyse der deutschen Hörgewohnheiten offenbart jedoch einen deutlichen Kulturwandel. Wenn deutsche Künstler in den Spotify-Charts auftauchen, dann meist mit Hip-Hop - 73 % der Platzierungen entfallen auf dieses Genre. Dieses Ergebnis widerlegt den internationalen Ruf Deutschlands als Zentrum des Technos; elektronische Musik macht trotz Berlins Status als Welthauptstadt der Clubs nur 12 % der Streams lokaler Künstler aus. Rockmusik liegt bei nur 3 %. Die Studie deutet darauf hin, dass deutschsprachiger Hip-Hop zum wichtigsten Medium geworden ist, in dem die moderne, multikulturelle Realität des Landes ihren Ausdruck findet. Künstler wie Pashanim und Apache 207 greifen Themen wie das urbane Leben, Einwanderung und Identität auf.

Quelle: Learnfield GmbH (ots)

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