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Frauenärzte ignorieren Risiken von Hormonpräparaten

Archivmeldung vom 21.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Viele Frauenärzte ignorieren offenbar die Gesundheitsgefahren von Wechseljahrshormonen. Obwohl große Studien die Risiken der Präparate betonen, würden die Gynäkologen noch immer rund 34 Millionen Tagesdosen der umstrittenen Arzneimittel verschreiben, kritisiert der Gesundheitswissenschaftler Professor Norbert Schmacke von der Universität Bremen in der Zeitschrift VITAL.

"Damit sind noch immer weit mehr als drei Millionen Frauen einem offenen Feldversuch mit ungewissem Ausgang ausgesetzt", warnt der Mediziner. Zu den Gefahren der Hormontherapie zählen vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Dennoch wird die Therapie von mehr als einem Drittel Ärzte befürwortet, 80 Prozent halten die Risiken für total überbewertet.

Die Ersatzhormone reduzieren vor allem Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen. Ein Schutz vor Osteoporose und Darmkrebs sind die Präparate nur, wenn sie ein Leben lang eingenommen werden. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sehen die Hormonpräparate kritisch. Sie sollten allenfalls dann eingesetzt werden, wenn durch die Wechseljahrsbeschwerden die Lebensqualität der Frauen deutlich reduziert wird. Experten empfehlen zudem, die Dosierung so niedrig wie möglich zu wählen und die Therapie auf höchstens zwei Jahre zu begrenzen.

Bei bestimmten Erkrankungen ist die Hormontherapie ohnehin tabu. Dazu zählen laut DGGG neben bestimmten Krebsleiden auch instabiler Blutdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gallenblasenleiden und Rauchen. Ohnehin sollten Frauen immer prüfen, ob nicht sanftere Mittel die bessere Wahl sind. Dazu zählen etwa Präparate aus der Traubensilberkerze, Johanniskraut oder Salbei. Um richtig wirken zu können, müssen sie allerdings hoch genug dosiert werden.

Quelle: Pressemitteilung VITAL

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