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Die Leber wächst nicht mit ihren Aufgaben: Entgiftungszentrale braucht Erholungsphasen

Archivmeldung vom 28.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Leber eines Menschen (Grenze zwischen den Hälften grün markiert)
Leber eines Menschen (Grenze zwischen den Hälften grün markiert)

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Botschaft "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben" ist leicht falsch zu verstehen. Denn: Ein Trainieren des Organs, mit immer mehr Schadstoffen umgehen zu können, funktioniert nicht. Umweltgifte, Belastungen aus Lebensmitteln oder aus Kosmetika sind nur wenige Beispiele für die ansteigende Zahl von Belastungen.

"Bei derartigen Aufzählungen wird häufig der Alkohol vergessen", kritisiert Prof. Glaeske in diesem Zusammenhang auch die Werbung dafür und den vielfach wahrzunehmenden, offenen Konsum. Der Leiter des "Länger besser leben."-Instituts, einer gemeinsamen Einrichtung von Universität Bremen und Krankenkasse BKK24, begründet dies so: "Für sich genommen, handelt es sich bei Alkohol um ein Zellgift. Auf Dauer können schon wenige Gramm dem Körper stark zusetzen." Das Mittel gelangt über die Schleimhäute im Mund sowie über die Speiseröhre und die Magenschleimhaut in den Körper und in die Blutbahn - und damit auch in alle durchbluteten Organe.

Dabei wird etwa nach einer Stunde die größte Alkoholkonzentration im Blut gemessen. Diese verringert sich dann langsam über den Abbau in der Leber, bei einem Erwachsenen um etwa 0,1 Promille pro Stunde. Während dieser Zeit sind Veränderungen im Körper und vor allem im Gehirn zu spüren. "Alkohol ist wie ein Rauschmittel, zunächst beschwingend und aufmunternd, bei größeren Mengen treten Müdigkeit, Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit als Folgen ein", beschreibt Prof. Glaeske Auswirkungen, welche sich bei über drei Promille zu lebensgefährlicher Bewusstlosigkeit ausdehnen können. Eine Alkoholvergiftung mit Erbrechen, Atemproblemen und Koma ist denkbar.

Welche Rolle spielt nun die Leber dabei? Prof. Glaeske: "Sie tut, was sie kann, ist aber irgendwann überfordert. Während des Abbaus, der über das Enzym Alkoholdehydrogenase läuft, bildet sich das Acetaldehyd, das die Schleimhautzellen schädigt und sogar im Verdacht steht, krebserregend zu wirken. Und da die Leber nicht schmerzempfindlich ist, merken wir zunächst einmal wenig von den Veränderungen der Leberzellen. Wenn es zu starken und dann auch zu spürbaren Symptomen und Leberschäden kommt, ist es oftmals schon zu spät." Zudem kann es auch zu Schäden an weiteren Organen kommen: Bauchspeicheldrüsenentzündungen mit der Entwicklung eines Diabetes, die Zerstörung von Hirnzellen mit der Folge von Gedächtnisstörungen. Auch Magen- und Speiseröhrenkrebs werden mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Hinzu kommt, dass Alkohol einen hohen Kaloriengehalt hat und damit zu Übergewicht und Adipositas beitragen kann.

"Wir sollten unsere ,Entgiftungszentrale' Leber daher schützen und gut behandeln! Und obwohl sie über lange Zeit vieles verzeiht, braucht sie immer wieder auch Erholungsphasen. Am wichtigsten ist natürlich der Verzicht auf Alkohol oder mindestens ein kontrollierter Umgang damit", ist die Botschaft von Prof. Glaeske eindeutig. Schon ein Verzicht über mehrere Wochen, so zeigen es Studien, führt zu einer Reihe an positiven Auswirkungen. Nach zwei Wochen verbessert sich der Schlaf, nach vier Wochen senkt sich der Blutdruck, nach sechs Wochen verbessern sich die Blutwerte. "Es lohnt sich also, freundlich zu unserer Leber zu sein. Sie wächst nicht mit den Aufgaben, sondern leidet mit steigenden Belastungen." Prof. Glaeske verbindet seine Empfehlung mit der Gesundheitsinitiative "Länger besser leben." der Krankenkasse BKK24: "Diese hat sich das wichtige Präventionsziel gesetzt, den Umgang mit Alkohol auf ein vernünftiges, für den Körper und den Geist gesundes, Maß zu reduzieren sowie über die positiven Wirkungen dieser Strategie aufzuklären."

Quelle: BKK24 (ots)


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