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Forscher erzeugen Mini-Leber per 3D-Drucker

Archivmeldung vom 19.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vorbereitung für den Druck einer Leber.
Vorbereitung für den Druck einer Leber.

Bild: Daniel Antonio, Agência FAPESP

Forscher der Universität von São Paulo haben in nur 90 Tagen aus menschlichen Blutzellen Lebergewebe hergestellt. Die Mini-Leber weist alle Funktionen des richtigen Organs auf. Sie stellt Proteine her, speichert Vitamine und sondert Galle ab. Die Produktion gelang am Human Genome and Stem Cell Research Center (HUG-CELL) der Hochschule.

Blutzellen umprogrammiert

Die Forscher kombinierten Bioengineering-Technologie wie die Umprogrammierung und Kultivierung von sogenannten pluripotenten Stammzellen mit 3D-Biodruck. Aus diesen Stammzellen kann jeder Zelltyp eines Organismus entstehen, etwa Lebergewebe. Diese Strategie führte dazu, dass das so hergestellte Organ länger funktionierte als Konkurrenzprodukte, wobei es allerdings noch weit davon entfernt ist, eine echte Leber zu ersetzen.

"Es sind noch weitere Schritt nötig, bis wir ein funktionierendes Organ drucken können. Aber wir sind auf dem richtigen Weg", sagt HUG-CELL-Direktorin Mayana Zatz. In naher Zukunft müssten Patienten nicht mehr auf ein Spenderorgan warten. Es werde möglich sein, den Kranken Zellen zu entnehmen und sie umzuprogrammieren, sodass ein funktionsfähiges Organ entsteht. "Ein weiterer großer Vorteil dieser Technik ist, dass es keinerlei Abstoßungsreaktionen gibt", wirft Zatz einen Blick in die Zukunft der technischen Möglichkeiten.

Klumpen statt einzelner Zellen

Eine wichtige Innovation ist der Forscherin zufolge der Einschluss der Zellen in die Biotinte, aus der das Gewebe dreidimensional gedruckt wird. "Anstatt einzelne Zellen auszudrucken, entwickelten wir eine Technik, bei der die Zellen vor dem Druck bereits Klumpen bilden", sagt Ernesto Goulart, der bei Zatz promovierte. Das habe dafür gesorgt, dass die Funktionsfähigkeit des Gewebes ungewöhnlich lange erhalten blieb.

Beim Druck von Einzelzellen haben diese oft zu wenig Kontakt untereinander. Das führte zu Fehlfunktionen. Goulart ist sicher, dass dieses Verfahren, das mithilfe von Blutzellen von drei freiwilligen Spendern umgesetzt wurde, eine große Zukunft hat. "Wir stellten nur eine Mini-Leber her. Aber mit einigen Investitionen wird es möglich sein, komplette Organe zu drucken", verdeutlicht der Forscher abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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