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Labore rechnen mit hoher Dunkelziffer bei Corona-Infektionen

Archivmeldung vom 09.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Panic / Panik (Symbolbild)
Panic / Panik (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Trotz offiziell sinkender Corona-Inzidenzzahlen geht der Verband Akkreditierter Labore in Deutschland weiterhin von einem hohen Infektionsgeschehen und einer relativ hohen Dunkelziffer Infizierter aus. "Die Dunkelziffer ist mit Sicherheit höher, als das beobachtete Infektionsgeschehen", sagte Michael Müller, 1. Vorsitzender der bundesweiten Vereinigung Akkreditierter Labore in der Medizin, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Der Verband, der über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten und 500 Naturwissenschaftlern vertritt, registriert derzeit einen starken Rückgang der zu prüfenden PCR-Tests. In der vergangenen Woche waren es 350.000 weniger als in der Woche zuvor. Aber die Zahl der positiven Tests sei mit 53 Prozent weiter hoch, was darauf hindeute, dass sich das Infektionsgeschehen weiter auf hohem Niveau bewege.

Der Verband geht davon aus, dass eine bedeutende Zahl von Infizierten nicht getestet wird und deshalb auch nicht in die Corona-Statistik eingeht. Sowohl Ärzte als auch Wissenschaftler gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom Robert-Koch-Institut (RKI) erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen aber in der Statistik. "Es wird eindeutig weniger getestet, der Bedarf ist offensichtlich geringer und das Verhalten der Bevölkerung ändert sich auch", sagte Müller zur Begründung. Die Menschen würden jetzt stärker selbst entscheiden, ob sie zu einem Test gehen oder nicht, und auch in den Arztpraxen würde entschieden, ob ein PCR-Test für nötig befunden wird oder nicht. Hinzukommt aus Sicht der Akkreditierten Labore eine "Entprofessionalisierung des Testgeschehens durch die Testverordnung", was zu Qualitätsverlusten führe.

"An jeder Straßenecke werden Testzentren zugelassen, denen es häufig an qualifiziertem Personal und auch an entsprechendem Know-how mangele", sagte Müller. Zudem gebe es keine Kontrollen über fehlerhafte Abrechnungen und ob die Testzentren alle positiven Ergebnisse an die Gesundheitsämter weitermelden. Außerdem sei eine qualitative Quasi-Gleichstellung von vor Ort durchgeführten Point-of-Care-Schnelltests mit den im Labor gemachten PCR-Tests kein Garant für mehr Sicherheit, Qualität und Genauigkeit, so Müller. In den Akkreditieren Laboren würden derzeit alle Proben untersucht, die eintreffen. Einen Stau wie zu Beginn des Jahres gebe es nicht mehr. Aktuelle Erhebungen zu einer Dunkelziffer Infizierter liegen dem RKI nicht vor, teilte eine Sprecherin dem RND mit. Eine im Juni 2021 veröffentlichte Studie kam aber bereits zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Infektionen etwa doppelt so hoch war wie die an die Behörden gemeldete. Das entspräche einer Dunkelziffer von 100 Prozent. Und auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Ende März auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler gesagt, er gehe davon aus, dass die offiziell gemeldeten Infektionszahlen von damals rund 300.000 pro Tag eigentlich doppelt so hoch sind.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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