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USA: Dreckwäsche aus Spitälern als Bakterienschleuder

Archivmeldung vom 08.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Patientenzimmer: Schmutzwäsche oft problematisch. Bild: pixelio.de, by-sassi
Patientenzimmer: Schmutzwäsche oft problematisch. Bild: pixelio.de, by-sassi

Schmutzige Wäsche aus Krankenhäusern kann zu einer Verunreinigung von Oberflächen mit Clostridium difficile führen, wie Forscher der University of Washington ermittelt haben. Das Team um Marilyn Roberts hat eine Großwäscherei unter die Lupe genommen, die für mehrere Krankenhäuser rund um Seattle arbeitet.

Bei Clostridium difficile handelt es sich um ein sporenbildendes anaerobes Bakterium, das bei zwei bis drei Prozent der gesunden Erwachsenen und bei zehn bis 25 Prozent der erwachsenen Patienten in Krankenhäusern nachgewiesen werden kann. Clostridium difficile ist die häufigste Ursache für Durchfälle, die erst durch eine Infektion im Krankenhaus entstehen.

Schätzungen nach entsteht ein Viertel aller Infektionen mit C. difficile durch Wasser, Erde, Nutztiere, Fleisch, Gemüse und Haustiere. Infektionen gelten zusätzlich als jahreszeitlich bedingt. Sie werden aufgrund des Einsatzes von Antibiotika auch mit 151 Erkrankungen der Atemwege im Winter in Zusammenhang gebracht. Für die aktuelle Studie wurde gezielt untersucht, ob C. difficile auch von den Oberflächen einer Großwäscherei für Krankenhäuser gezüchtet werden kann. Insgesamt wurden 240 Proben von Oberflächen gesammelt, die sich in Bereichen befinden, in denen schmutzige und saubere Wäsche verarbeitet werden.

Effizientere Maßnahmen gefordert

Die untersuchte Großanlage reinigt die Wäsche von sechs Krankenhäusern, 30 lokalen Ambulanzen und des Washington National Primate Research Center. Pro Woche werden rund 136.000 Kilogramm Wäsche gereinigt. Die Einrichtung ist in zwei Stockwerke aufgeteilt. Der Großteil der schmutzigen Wäsche wird dabei im zweiten Stock bearbeitet. Um die saubere Wäsche wird sich ausschließlich im ersten Stock gekümmert.

Alle Proben, die positiv auf das Bakterium getestet wurden, stammten aus den Bereichen, in denen schmutzige Wäsche verarbeitet wurde. 25 von 120 Proben der Oberflächen des Bereiches mit Schmutzwäsche wurden positiv auf C. difficile getestet, das entspricht 23 Prozent. Nur zwei Prozent aus dem sauberen Bereich waren positiv. Sie stammten aus einem kleinen Bereich, in dem die schmutzige Wäsche in kleinen Mengen verarbeitet wird. Da beide Proben aus dem gleichen Bereich stammten, liegt nahe, dass sie für die Verunreinigung der Wäscherei verantwortlich waren, heißt es vonseiten der Wissenschaftler.

Die Experten räumen in Bezug auf die in den "FEMS Microbiology Letters" veröffentlichten Ergebnissen ein, dass diese Daten wahrscheinlich nicht dem tatsächlichen Auftreten des Bakteriums auf Oberflächen entsprechen. Einschränkungen der Studie ergaben sich unter anderem durch Schwierigkeiten bei der Probengewinnung und der nicht einfachen Kultivierung des Bakteriums. Laut Roberts ist es durchaus möglich, dass Schmutzwäsche aus Krankenhäusern das Bakterium weiterverbreitet. "Daher sollten Wäschereien bei Maßnahmen zur Prävention von Infektionen mit C. difficile unbedingt mitberücksichtigt werden", so Roberts.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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