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Virologe Schmidt-Chanasit sieht Teststrategie als "realitätsfern"

Archivmeldung vom 10.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jonas Schmidt-Chanasit, Archivbild
Jonas Schmidt-Chanasit, Archivbild

Foto: FirstHarvest
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit äußert scharfe Kritik an den künftigen Regeln für Reiserückkehrer aus Risikogebieten im Ausland, die kommenden Donnerstag in Kraft treten. "Die Fünf-Tage-Quarantäne ist ein sehr großer, schwerer Einschnitt und gleicht fast einem Reiseverbot", sagte Schmidt-Chanasit der "Welt".

Schmidt-Chanasit weiter: "Viele Menschen werden damit vor riesige Probleme gestellt. Man denke etwa an die Reisebranche mit hunderttausenden Mitarbeitern." Die von Bund und Ländern beschlossene Vorschrift sieht vor, dass künftig erst nach fünf Tagen in Quarantäne ein Covid-19-Test durchgeführt werden kann.

Schmidt-Chanasit argumentiert weiter: "Aus virologischer Sicht ist die Regel zwar nachvollziehbar, und man wird mehr Fälle herausfischen, aber wie groß ist der Preis, den man dafür zu zahlen hat? Aus meiner Sicht ist diese Maßnahme völlig realitätsfern und unverhältnismäßig." So sei Reisen sehr individuell. Es gebe Leute, die seien zwei Wochen in Spanien am Strand und in ihrem Ferienhaus, und es gebe diejenigen, die jeden Abend in Bars und Clubs gingen. Die Reiserückkehrer, die im Sommer Infektionen eingebracht haben, seien größtenteils nicht typische Urlauber, sondern Reisende gewesen, die ihre Familien besucht und dort Feste gefeiert haben. Der Virologe schlägt vor: "Es wäre sinnvoll, die geltende Regel zu behalten. Die Testung an den Flughäfen und Bahnhöfen hat sich mittlerweile gut etabliert." Schmidt-Chanasit hielt den Verantwortlichen in der Politik vor, den einfachen Weg der Verbote einzuschlagen: "Der einfache Weg ist immer das Verbot. Diese Verbote werden aber künftig problematisch. Allein deswegen, weil Gerichte die Entscheidungen einkassieren werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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