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Kampagne für Saubere Kleidung fordert Jeansproduzenten auf, Sandstrahlen zu verbieten

Archivmeldung vom 09.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
  Bildquelle: aboutpixel.de / Jeans © Kim Czuma
Bildquelle: aboutpixel.de / Jeans © Kim Czuma

Die Kampagne für Saubere Kleidung begrüßt es, dass Levis und H&M den totalen Stopp der Sandstrahltechnik in ihrer Produktion zum Ende 2010 angekündet haben. Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert andere Jeansproduzenten auf, es Levis und H&M gleichzutun.

Jeans im Used-Look sind Mode. Doch dies hat tödliche Konsequenzen für die ArbeiterInnen, die Jeans sandstrahlen. Bei dieser Technik wird Sand mit hohem Druck auf die Jeans gestrahlt. Dabei sind die ArbeiterInnen hohen Konzentrationen von quarzhaltigem Sandstaub ausgesetzt, was bei vielen in nur 6 bis 24 Monaten zu Staublunge (Silikose), einer unheilbaren und nicht selten tödlich endenden Lungenkrankheit führt. Selbst mit Schutzmaßnahmen, die selten angewendet werden, besteht ein hohes Risiko der Erkrankung.

Die Kampagne für Saubere Kleidung verurteilt die Anwendung das Sandstrahlverfahren. "Es darf nicht sein, dass Tausende von Leben für einen Modetrend geopfert werden!", erklärt Julia Thimm von der Kampagne für Saubere Kleidung/INKOTA.

Allein in der Türkei sind bis Mai 2010 45 Todesfälle durch Silikose bekannt. Zwischen 2000 und 2009 waren nach Schätzungen 8.000 bis 10.000 ArbeiterInnen allein in der Türkei als Sandstrahler tätig, davon dürften 4.000 bis 5.000 von der Krankheit betroffen sein.

Nach einer Sensibilisierungskampagne hat das türkische Gesundheitsministerium im März 2009 offiziell die Sandstrahltechnik bei der Jeansproduktion in der Türkei verboten. "Wir gehen aber davon aus, dass nun das Sandstrahlen und damit das Problem nur in andere Länder mit schwächerer Gesetzgebung verlagert wird", befürchtet Thimm. "Ohne ein Umdenken der Jeansproduzenten werden auch weiterhin zahlreiche Menschen einen qualvollen Tod sterben. Diese Missachtung der Gesundheit der ArbeiterInnen muss sofort ein Ende haben."

Quelle: INKOTA-netzwerk e.V.

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