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Zweifelhaftes Biosaatgut

Archivmeldung vom 04.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die WDR-Ratgebersendung "Servicezeit: Wohnen & Garten" hat herausgefunden, dass im vergangenen Jahr große Mengen Biosaatgut aus dem Handel genommen wurden. Im Mai 2009 entdeckte die REWE Group bei routinemäßigen Kontrollen, dass jede dritte Sorte Biosaatgut, die sie auf ihren Verkaufsständern anbot, mit Pflanzenschutzmitteln belastet war, wie die WDR-"Servicezeit: Wohnen & Garten" jetzt erfuhr.

Nach Angaben eines Sprechers der REWE Group sei das Biosaatgut "nicht verkehrsfähig" gewesen. Der Konzern nahm daraufhin seine komplette Biosaatware aus dem Handel. Die Öffentlichkeit erfuhr davon nichts.

Stark betroffen von der Rückrufaktion war auch der Samenzulieferer von REWE, der Mittelständler "Carl Pabst - Samen und Saaten GmbH" aus Großbeeren. Er kam in eigenen Laboruntersuchungen zu einem ähnlichen Ergebnis wie REWE und zog sein gesamtes Biosaatgut aus dem Markt. Thomas Träger von der Carl Pabst GmbH: "Mich ärgert maßlos, dass alle Händler, die uns beliefern, [...] sagen, wir verlassen uns auf die Zertifizierungskette. [...] Das zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Markt."

Mittlerweile ist auch dem Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), zuständig für die Vergabe des Biosiegels, bewusst, dass die vorgeschriebenen Kontrollen und Zertifizierungsketten im vergangenen Jahr offensichtlich nicht ausgereicht haben. Gegenüber der "Servicezeit Wohnen & Garten" kündigt das BLE für dieses Jahr flächendeckende Stichproben an, sowohl beim Biosaatgut für den Hobbybereich wie auch für den gewerblichen Anbau.

Bei Biosaatgut für den Hobbygärtner - so kann man aus den Vorgängen im vergangenen Jahr schließen - sind also Zweifel angebracht, ob auch Bio drin ist, wo Bio drauf steht. Das Biosiegel prüft nur, ob die Herstellung, Lagerung und der Transport unter den geforderten Gesichtspunkten einwandfrei durchgeführt werden, nicht aber das Saatgut selbst. Sogenanntes "kontaminiertes" Biosaatgut zu benutzen, bedeutet zwar keine gesundheitliche Gefahr, es entspricht im Zweifelsfall aber "nur" den Anforderungen von konventionellem, sehr viel preiswerterem Saatgut.

Zu sehen ist der Beitrag in der "Servicezeit: Wohnen & Garten" am 4. März 2010 um 18.20 Uhr im WDR Fernsehen. Die Autorin ist Sabine Fricke, verantwortliche Redakteurin beim WDR ist Christiane Möllers.

Quelle: WDR

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