Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Ernährung Goldener Windbeutel 2014: Erster Hersteller möchte Werbelüge abstellen

Goldener Windbeutel 2014: Erster Hersteller möchte Werbelüge abstellen

Archivmeldung vom 18.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo Goldener Windbeutel
Logo Goldener Windbeutel

Der erste Kandidat für den Goldenen Windbeutel 2014 will die Irreführung der Verbraucher stoppen: Nachdem die Verbraucherorganisation foodwatch die Coop eG für den Preis für die frechste Werbelüge des Jahres nominiert hatte, kündigte die Handelsgenossenschaft eine Änderung bei ihrem Bio-Apfelsaft "Unser Norden" an. In Werbung und Aufmachung schon immer ein Regionalprodukt aus Norddeutschland, sollen künftig tatsächlich alle Äpfel aus Norddeutschland stammen. Dies war bislang nicht der Fall. Die Coop eG räumte nun die "fehlende Komponente der Regionalität" ein.

Die geplante Änderung bestätigte das Unternehmen in einer E-Mail an foodwatch. "Unsere bisherige Definition von 'Unser Norden', nach der alle 'Unser Norden'-Produkte in der Region hergestellt, verarbeitet oder veredelt werden, werden wir [...] neu fassen und Produkte, wie z.B. den 'Unser Norden'-Bio-Apfelsaft, um die fehlende Komponente der Regionalität ergänzen", heißt es darin. "Produkte wie Kaffee werden wir dann nicht mehr im 'Unser Norden'-Sortiment führen. Nach der Überarbeitung werden wir unter 'Unser Norden' ausschließlich Produkte anbieten, die allen Ansprüchen an Regionalität gerecht werden."

Bei der Wahl zum Goldenen Windbeutel 2014 sind insgesamt fünf Produkte nominiert. Verbraucher können noch bis zum 30. September unter www.goldener-windbeutel.de darüber abstimmen, wem foodwatch den Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres überreichen soll.

foodwatch begrüßte die Ankündigung der Coop eG. "Öffentlicher Druck durch die Verbraucher kann einiges bewegen – doch es ist an der Zeit, dass der Gesetzgeber mit klaren Regeln dafür sorgt, dass irreführende Etiketten und Produktaufmachungen gar nicht erst in den Handel kommen", sagte Lena Blanken, "Wahlleiterin" beim Goldenen Windbeutel. foodwatch fordert seit langem eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für die Hauptzutaten von Lebensmitteln – falls ein Hersteller Werbung mit der regionalen Herkunft macht, sollte die Angabe mindestens bundeslandgenau erfolgen.

Aus Sicht von foodwatch gibt die Coop eG mit ihrer Ankündigung zu, dass sie die Verbraucher mit dem in der Werbung formulierten Anspruch getäuscht hat. "Unser Norden" wird bislang als "Herkunftsmarke" mit dem Slogan "Aus der Region für die Region" positioniert, obwohl die Rohstoffe der Produkte nach eigenen Angaben auch aus anderen Ländern kommen können. Beim Bio-Apfelsaft hatte die Coop eG auf mehrfache Nachfrage bestätigt, dass nicht alle Äpfel aus Norddeutschland stammen; nähere Angaben zur genauen Herkunft oder zum Anteil der nicht-norddeutschen Äpfel verweigerte die Genossenschaft.

Am 12. September hatte die Lebensmittelzeitung bereits berichtet, dass die Coop eG Veränderungen am Eigenmarkenportfolio plane. Daraufhin hatte foodwatch Details erfragt und vom Unternehmen die Bestätigung erhalten, dass die bisherige Politik bei der Regionalmarke nicht fortgesetzt werden solle.

Quelle: foodwatch e.V.

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte chef in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige