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Hähnchen-Stinkefinger gegen McDonalds

Archivmeldung vom 20.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Greenpeace e.V.
Bild: Greenpeace e.V.

Gegen die Produktion von Billigfleisch für Chickenburger und Nuggets protestieren heute 25 Greenpeace-Aktivisten vor der deutschen McDonalds Zentrale in München. 50 Schilder in Form von Hühnerkrallen sowie eine sechs Meter hohe Kralle in Protestpose stehen vor dem Eingang - und zeigen dem Fast-Food-Konzern den Stinkefinger. Anlass sind aktuelle Greenpeace-Testergebnisse: In der Hähnchenmast setzt McDonalds Deutschland umweltschädliches gentechnisch verändertes Tierfutter ein. Greenpeace forderte zuvor McDonalds mehrfach auf zu veröffentlichen, woher das Unternehmen sein Hähnchenfleisch bezieht, wie die Tiere gehalten werden und wie hoch der Antibiotikaeinsatz in den Ställen ist - ohne Antwort.

"McDonalds wirbt mit Transparenz, aber schweigt bei Fragen nach konkreten Fakten", sagt Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. "Der Burger-Konzern hat offensichtlich Angst, die Zustände in den Ställen könnten seinem Image schaden."

Gentechnik, schlechte Tierhaltung und Antibiotika bei McDonalds

Recherchen der unabhängigen Umweltschutzorganisation haben ergeben: In Deutschland gehört der zweitgrößte Geflügelproduzent Rothkötter zu McDonalds Lieferanten für Hähnchenfleisch. In fünf Futtermittelproben, die Greenpeace vorlagen, konnten von fünf verschiedenen Mästern der Firma Rothkötter teils bis zu 100 Prozent gentechnisch veränderte Soja nachgewiesen werden. Fotomaterial belegt außerdem die schlechten Tierhaltungsbedingungen. McDonalds bezieht für die deutschen Filialen zudem Hähnchenfleisch aus anderen europäischen Ländern und aus Brasilien. Wie es dort um Haltung, Antibiotikaeinsatz und Futter bestellt ist, sagt der Konzern ebenfalls nicht.

Antibiotika im Stall sind ein wachsendes Problem. Daher fordern heute mehrere Bundesländer auf der Agrarministerkonferenz ein Verbot von in der Tierhaltung eingesetzten Reserveantibiotika. Obwohl sogar der McDonalds Mutterkonzern in den USA darauf künftig verzichten will, gelten die neuen Leitlinien nicht für McDonalds in Europa. "McDonalds tischt Verbrauchern in Deutschland schlechtere Qualität auf als in anderen Ländern", sagt Töwe. "Dort verbietet der Konzern den Einsatz von Gentechnik oder Reserveantibiotika, bei uns scheint alles erlaubt."

Supermärkte zeigen: Es geht auch anders

Im Gegensatz dazu entwickeln sich viele Supermärkte in Deutschland weiter: Bei ihren Markenprodukten setzen sie auf nachhaltige Futtermittel ohne Gentechnik. Für die Tiermast gibt es Bestrebungen, für die Verbraucher durch eine Kennzeichnung - ähnlich wie bei Eiern - die Haltungsbedingungen in Zukunft transparenter zu gestalten.

Greenpeace fordert von McDonalds als ersten Schritt, auf Gentechnik in der kompletten Produktion von Fleisch, Eiern und Milch zu verzichten. Artgerechte Tierhaltung ohne Antibiotikaeinsatz muss der Konzern ebenfalls in seine Qualitätskriterien aufnehmen.

Statement McDonald's Deutschland zur Greenpeace Aktion am 20.03.2015

Der Vorwurf der intransparenten Kommunikation gegenüber unseren Gästen durch Greenpeace ist absolut haltlos. Transparenz auf all unseren Kommunikationskanälen ist für McDonald's eine Selbstverständlichkeit. Hier haben wir Maßstäbe in der Gastronomie gesetzt, z.B. durch unsere umfangreichen Nachhaltigkeitsberichte oder auch unserem digitalen Dialogportal "Unser Essen. Eure Fragen." (http://frag.mcdonalds.de). Hier informieren wir zu unseren Produkten schnell und transparent, für alle öffentlich einsehbar. Das gleiche gilt im Übrigen für Informationen, welche Unternehmen uns beliefern: Diese sind ebenfalls auf unserer Unternehmenswebsite verfügbar.

Bei McDonald's Deutschland haben die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste oberste Priorität. Wir verwenden ausschließlich Produkte und Zutaten, die höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllen. Unsere Produkte enthalten keine deklarationspflichtigen gentechnisch veränderten Zutaten.

Das gilt auch für das Fleisch. Allerdings können wir nicht garantieren, dass die Tiere, deren Fleisch wir verwenden, wirklich ausschließlich mit gentechnisch unveränderten Futtermitteln gefüttert worden sind. Die internationalen wie nationalen Lieferanten unserer Hähnchenprodukte hatten uns 2014 mitgeteilt, dass sie nicht länger ausreichende Mengen an nicht gentechnisch veränderten Futtermitteln zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen garantieren können. Daher mussten wir unsere ehemals freiwillige Selbstverpflichtung zu gentechnisch unverändertem Tierfutter nach 14 Jahren aufgeben. Damit folgten auch wir nun der gängigen Praxis im Markt. Diese Entscheidung haben wir transparent und aktiv im letzten Jahr kommuniziert.

Die Gespräche zwischen dem Lebensmitteleinzelhandel und den Geflügelmästern verfolgen wir natürlich mit großem Interesse und sind unsererseits im stetigen Dialog mit unseren Lieferanten. Bereits seit mehreren Jahren sprechen wir mit einer Vielzahl an Akteuren über nachhaltiges Sourcing. In diesem Zusammenhang erleben wir Greenpeace Deutschland bisher als kampagnengetriebenen Akteur, der kein Interesse an konstruktiven Lösungen zeigt.

Grundsätzlich gilt, dass McDonald's Deutschland immer marktgerechte Lösungen im Sinne des Gastes anstrebt.

Die Hauptlieferanten für unsere Hähnchenprodukte sind OSI, Danpro und Amadori, zu deren Vorlieferanten gehören u.a. Rothkötter oder Wiesenhof. Wir verlangen selbstverständlich, dass alle unsere Standards sowie die gesetzlichen Vorschriften von all unseren Lieferanten eingehalten werden. Die Behörden und unsere Lieferanten sowie externe, unabhängige Zertifizierungsgesellschaften kontrollieren dies zusätzlich.

Hinsichtlich der Gabe von Antibiotika in der Tierhaltung: Bereits mit der "Global Policy" aus dem Jahr 2003 formulierte McDonald's die Vision, den Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft in unserer gesamten Lieferkette weltweit weiter zu senken. McDonald's USA hat den an lokalen Bedingungen und Prozessen ausgerichteten Ansatz bekanntgegeben. In Europa überwacht, kontrolliert und senkt McDonald's bereits seit 2001 den Einsatz von Antibiotika bei Hühnern in unserer Lieferkette. Sowohl der amerikanische als auch der europäische Ansatz stehen mit unserer weltweiten "Vision for Antimicrobial Stewardship" (dt. "Vision zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen") in Einklang.

Quelle: Greenpeace e.V. - McDonald's Deutschland Inc.  (ots)

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