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stern: Behörden rügen katastrophale Hygiene-Zustände bei Hähnchen-Produzent Wiesenhof

Archivmeldung vom 27.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Logo von Wiesenhof
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Der niedersächsische Fleischverabeiter PHW (Wiesenhof) produziert in Sachsen-Anhalt unter Bedingungen, bei denen die zuständige Veterinäraufsicht eine hygienisch bedenkenlose Schlachtung nicht garantieren kann. Das Hamburger Magazin stern berichtet in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe über einen Geflügelschlachthof der Wiesenhof-Gruppe in Möckern bei Magdeburg. Fotos und amtliche Dokumente dokumentieren katastrophale Zustände:

 Es geht um "Schwarzschimmelbefall durchgängig an Wand und Decke", um "Kontamination der Schlachtkörper mit Magen-Darm-Inhalt". Und es geht um Verstöße bei Fleischbeschau und Kühlung und die Überschreitung der zulässigen Schlachtmenge.

Die Mängel sind den Behörden spätestens seit einer so genannten Team-Kontrolle des Schlachthofes am 7. April 2010 bekannt. Auf 15 DIN-A4-Seiten mit eng beschriebenen Tabellen wurden danach Verstöße gegen Hygiene-Vorschriften, Tier- und Verbraucherschutzbestimmungen aufgelistet. Unter der Bedingung, die Mängel sofort abzustellen, erteilte das Landesverwaltungsamt Halle am 26. August 2010 dennoch eine neue EU-Zulassung für den Betrieb. "Zum jetzigen Zeitpunkt", heißt es in diesem Bescheid, "bestehen erhebliche Verletzungen hygienerechtlicher Bestimmungen". Zudem bestehe ein "erhebliches Gefährdungspotenzial für die Verbraucher". In Möckern werden pro Jahr rund 40 Millionen Tiere geschlachtet und verarbeitet, vorwiegend zu Tiefkühlware. Da die Mindesthaltbarkeit ein Jahr und mehr beträgt können die Tiefkühlhähnchen, die unter den beanstandeten Bedingungen produziert wurden, noch im Handel sein. Einige Defizite, die bei Kontrollen zwischen April 2010 und März 2011 im Schlachthof Möckern beanstandet wurden, sind mittlerweile behoben, vor allem durch Renovierungsarbeiten in den Hallen. Andere - auch gravierende - Mängel stellte Wiesenhof bislang nicht ab. Gegen das Unternehmen wurden dafür bereits Zwangsgelder in Höhe von mehreren zehntausend Euro festgesetzt.

Wiesenhof gibt an, die "dem stern vorliegenden und rufschädigenden Informationen zu angeblich regelwidrigen Zuständen bei der Wiesenhof Geflügel GmbH sind nachweislich falsch". Alle Auflagen des Landesverwaltungsamtes "wurden und werden" umgehend erfüllt. Lediglich "bei zwei angemahnten Sachverhalten treffen unterschiedliche Auffassungen aufeinander. Diese werden aktuell verwaltungsrechtlich geklärt". In Möckern werden pro Jahr rund 40 Millionen Tiere geschlachtet und verarbeitet, vorwiegend zu Tiefkühlware. Da die Mindesthaltbarkeit ein Jahr und mehr beträgt können die Tiefkühlhähnchen, die unter den beanstandeten Bedingungen produziert wurden, noch im Handel sein.Doch vor allem gegen Auflagen, die vorgeschriebenen Fleischbeschauzeiten einzuhalten, sträubt sich Wiesenhof nach stern-Informationen noch. Auch bemängeln die Kontrolleure des zuständigen Landkreises Jerichower Land regelmäßig zu hohe Temperaturen der Schlachtkörper "nach der Sprühkühlung" und Nachlässigkeiten bei der hygienischen Trennung zwischen verschiedenen Produktionsbereichen, dem vorgeschriebenen "Schwarz-Weiß-Prinzip".

Offenbar haben die Zustände in Möckern bereits Folgen für den Export: Seit dem 30. März 2011 hat Russland laut stern eine Einfuhrsperre für Produkte aus dem Schlachthof verhängt. Mehrere Tonnen "Separatorenfleisch" - gefrorene Fleischreste von Knochen - waren mit Salmonellen verseucht.

Quelle: Gruner+Jahr, stern

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