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Schwere Hygienemängel in bayerischer Malzfabrik verheimlicht: foodwatch wirft Lebensmittelüberwachung Versagen vor

Archivmeldung vom 27.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Foodwatch
Bild: Foodwatch

Massiver Schimmelbefall an Decken, Wänden und Türen: Die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) hat schwere Hygienemängel in der Malzfabrik Johann Zeitler über Monate verschwiegen.

Das zeigt ein geheimer Kontrollbericht, den die Verbraucherorganisation foodwatch am Donnerstag öffentlich gemacht hat. Demnach dokumentierten Mitarbeiter der Kontrollbehörde bei einer Betriebsbegehung Anfang Februar 2021 massiven Schimmelbefall in der Fabrik, die nach eigenen Angaben bundesweit 50 Brauereien, darunter auch Augustiner, beliefert. Trotz der schwerwiegenden Mängel verhängte die Behörde jedoch kein Bußgeld und informierte nicht die Öffentlichkeit. Dies ist laut foodwatch ein schweres Versäumnis.

"Schimmel, wohin das Auge reicht in einer Malzfabrik für das berühmte Bayerische Bier - ein Hygiene-Skandal der Superlative. Der größere Skandal ist jedoch, dass die Kontrollbehörde die katastrophalen Zustände verschwiegen hat. Die Bayerische Staatsregierung muss Konsequenzen aus dem Fall ziehen und für vollständige Transparenz sorgen: Alle Ergebnisse der Bayerischen Lebensmittelkontrollen müssen künftig veröffentlicht werden", forderte Oliver Huizinga, Kampagnendirektor bei foodwatch.

Behörden sind nach den Vorgaben des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches dazu verpflichtet, bei "nicht unerheblichen" oder "wiederholten" Hygienemängeln die Öffentlichkeit zu unterrichten, sofern ein Bußgeld von "mindestens 350 Euro" zu erwarten ist. Der Fall Zeitler zeige, dass die Behörden die Veröffentlichungspflicht einfach umgehen könnten, indem sie kein Bußgeld verhängen, kritisierte foodwatch. Bayerns Staatsregierung könne das nicht länger hinnehmen und müsse die notwendigen Schlüsse aus dem Behörden-Skandal ziehen: Per Landesgesetz müsse die Staatsregierung dafür sorgen, dass künftig alle Kontrollberichte konsequent veröffentlicht werden. Erfahrungen aus Dänemark, Norwegen oder Wales zeigten, dass Betriebe dadurch einen Anreiz bekämen, sich an die Hygiene-Regeln zu halten, so foodwatch. In Dänemark hat sich nach Einführung eines Transparenz-Systems die Beanstandungsquote in Betrieben halbiert.

Die bayerische KBLV erklärte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass nach wie Teile des Betriebes gesperrt seien. Das Malz, das sich zum Zeitpunkt der Kontrolle in der Mälzerei befand, durfte nicht in Umlauf gebracht werden.

Quelle: foodwatch e.V. (ots)

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