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Greenpeace-Aktivisten pflanzen gentechnikfreie Kartoffeln auf Gen-Acker

Archivmeldung vom 14.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Portrait von Guido Westerwelle, Angela Merkel und Horst Seehofer auf Kartoffeln. Bild: Greenpeace
Portrait von Guido Westerwelle, Angela Merkel und Horst Seehofer auf Kartoffeln. Bild: Greenpeace

Auf den Acker für die Gen-Kartoffel Amflora in Bütow/Mecklenburg-Vorpommern haben 20 Greenpeace-Aktivisten heute gentechnikfreie Kartoffeln angepflanzt. Die Kartoffelsorten Henriette und Eliane sind für die Produktion von Papier und Baustoffen aus Kartoffelstärke genauso geeignet wie die umstrittene Gen-Kartoffel. Sie bergen jedoch keine Risiken für Umwelt und menschliche Gesundheit.

Rund 10 000 gentechnikfreie Stärkekartoffeln wollen die Aktivisten ausbringen. Sie fordern Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) auf, den Anbau und die Verbreitung von Amflora wegen Gesundheits- und Umweltrisiken zu verbieten.

"Klassisch gezüchtete Stärkekartoffeln haben ähnlich viel Stärke wie Amflora und sind zudem ertragreicher", sagt Martin Hofstetter, Agrarexperte von Greenpeace. "Wir wollen hier ein Zeichen für die gentechnikfreie Landwirtschaft setzen. Die Gen-Kartoffel Amflora ist riskant, veraltet und überflüssig."

Alternative Stärkekartoffel ohne Nebenwirkungen

Gestützt wird die Pflanz-Aktion durch heute von Greenpeace veröffentlichte Laboruntersuchungen, die einen ähnlichen Stärkegehalt der konventionellen Kartoffeln und der Gen-Kartoffel belegen. Henriette und Eliane produzieren in etwa so viel Amylopektin-Stärke wie Amflora. Der Anbau von Amflora verstößt jedoch gegen EU-Umweltrecht. Einem Rechtsgutachten der Umweltschutzorganisation zufolge dürfen nach der europäischen Freisetzungsrichtlinie keine Gen-Pflanzen mit Antibiotikaresistenzgenen in Umlauf gebracht werden. Die Gen-Kartoffel ist zudem nicht ausreichend auf Umweltrisiken geprüft.

Neben gesundheitlichen und ökologischen Risiken birgt Amflora auch erhebliche Probleme für den Lebensmittelsektor. Bei Anbau, Lagerung, Transport und Verarbeitung von Gen-Pflanzen kann es zur Vermischung mit normalen Pflanzen kommen. Wenige Tage vor dem geplanten Anbau sind im deutschen Gentechnik-Gesetz noch keine Feldabstände oder Haftungsbestimmungen für Gen-Kartoffeln geregelt. Die EU-Zulassung für Amflora sieht aber bereits eine gentechnische Verschmutzung von Lebensmitteln bis 0,9 Prozent vor.

Gen-Kartoffeln machen Lebensmittel langfristig teurer

"Der Anbau von 20 Hektar Gen-Kartoffeln in Mecklenburg-Vorpommern bedroht langfristig den gentechnikfreien Anbau von 260 000 Hektar Kartoffeln in Deutschland", sagt Hofstetter. "Für Landwirte und Lebensmittelindustrie bedeutet die Amflora nichts als Aufwand und Kosten. Eine gentechnikfreie Produktion erfordert streng getrennte Verarbeitungswege und umfangreiche Labortests. Die Zeche dafür zahlen Umwelt und Verbraucher und nicht die Gentechnik-Industrie."

Quelle: Greenpeace

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