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Spitzenwinzer veröffentlichen in WEIN GOURMET ein Manifest gegen die Verwässerung der Weinkultur

Archivmeldung vom 07.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Führende Winzer aus Deutschland und Frankreich starten in der neuesten Ausgabe von WEIN GOURMET eine Kampagne gegen Kunstwein. Mit Beginn des neuen Jahres hatte die Europäische Union der Einfuhr so genannter "fraktionierter" Weine den Weg geebnet. Diese Weine werden aus technisch gewonnenen Wein-Bestandteilen so zusammengemischt, dass ein beliebig kontrollierbares und manipulierbares Geschmacksprofil zu erzielen ist.

Auch Weine, die mit Eichenspänen behandelt oder mit Wasser verdünnt wurden, dürfen jetzt in der EU verkauft werden. "Diese Techniken wurden zwar gegenwärtig nur für Importweine aus den USA legalisiert", so erklärt WEIN GOURMET-Redakteur Dr. Ulrich Sautter. "Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die umstrittenen Techniken auch für die Bereitung europäischer Weine zugelassen werden. Dann könnte die Hemmschwelle weiter sinken, beispielsweise, indem erlaubt wird, solchen Weinen künstliche Aromastoffe zuzusetzen."

Die protestierenden Winzer möchten das Interesse der Öffentlichkeit auf die Tatsache lenken, dass sich neuartige technische Möglichkeiten industrieller Weinbereitung immer weiter von dem entfernen, was als gutes Winzerhandwerk gelten kann. Überdies prangern sie an, dass dem Konsumenten die Information verwehrt wird, welche Weine mit umstrittenen Verfahren hergestellt wurden: Es gibt keine Deklarationspflicht. "Wir halten es für nicht hinnehmbar", so formuliert das Manifest der Winzer, "dass fortan Kunstweine mit dem Image der Natürlichkeit verkauft werden dürfen. Wein als Kulturgut spiegelt die Herkunftsregion, den Boden der einzelnen Lage, das Wetter des Jahrgangs, die Persönlichkeit der Winzerin und des Winzers, sogar die Geschichte wider. Wir hoffen, dass aufgeklärte Verbraucher die Bewahrung dieses Kulturgutes unterstützen. Und wir appellieren an unsere Kollegen, die Situation als Chance zu betrachten und mit uns gemeinsam für den Wein als authentisches Naturprodukt in die Offensive zu gehen."

In einer ersten Unterschriftensammlung unterstützten 150 namhafte Winzer aus neun Ländern die Protestnote. Ein weiteres Arbeitstreffen, auf dem konkrete Projekte beschlossen werden sollen, wird Ende April im Elsaß stattfinden. Die Liste aller Unterstützer sowie der vollständige Text des nach dem Ort der Niederschrift benannten "Mußbacher Manifestes" findet sich in WEIN GOURMET 1/2006 (ab 8. März am Kiosk).

Quelle: Pressemitteilung WEIN GOURMET

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