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Studie untersucht erstmals allergisches Potenzial von Wein

Archivmeldung vom 04.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: gabriele Planthaber / pixelio.de
Bild: gabriele Planthaber / pixelio.de

Allergien sind auf dem Vormarsch, aber was genau die Ursachen für diese Zunahme sind, ist nicht eindeutig geklärt. Auslöser sind oft Nahrungsmittel wie zum Beispiel Nüsse oder Milch. Zum ersten Mal überhaupt untersucht nun eine Studie, ob und in welchem Ausmaß auch Wein eine allergische Reaktion auslösen kann. Dazu schreibt die Johannes Gutenberg-Universität 4.000 Einwohner der Stadt Mainz an und bittet sie um ihre Mitarbeit bei der Beantwortung eines Fragebogens für die Weinallergie-Studie.

„Wir betreten damit absolutes Neuland, weil bisher noch nirgends auf der Welt wissenschaftlich untersucht wurde, wie häufig eine solche Allergie unter der Bevölkerung vorkommt“, sagt Univ.-Prof. Dr. Heinz Decker vom Institut für Molekulare Biophysik. Die Studie soll Aufschluss über das tatsächliche Ausmaß von Weinallergien liefern, ist gleichzeitig aber auch ein weiterer Akzent in der Weinforschung am Standort Mainz – ein Gebiet, auf dem die Universität Mainz sich zunehmend etabliert. Die aktuelle Studie wird von der Stiftung Innovation des Landes Rheinland-Pfalz gefördert.

Dass es Weinallergien tatsächlich gibt, ist den Wissenschaftlern um Institutsleiter Heinz Decker nicht zuletzt aus persönlichen Beobachtungen bekannt. Auslöser sind möglicherweise Proteine im Wein, die bei einer Immunreaktion einen geschwollenen Hals oder Atemprobleme hervorrufen können. Lange Zeit wurden bei der Schönung von Weinen die Eiweiße entfernt, weil sie zu einer unerwünschten Trübung führten. Nachdem man aber herausgefunden hat, dass damit automatisch auch Geschmacksstoffe entfernt werden, haben viele Winzer die Schönung wieder modifiziert. Damit verbleiben heute aber auch wieder mehr Eiweiße im Wein – mit vielleicht allergischem Potenzial.

„Es gibt mehrere Eiweißgruppen, die als Allergieauslöser in Frage kommen“, erklärt Decker, dessen Institut auf dem Gebiet der Eiweißforschung langjährige Erfahrung besitzt. Für die Weinallergie-Studie schreiben die Wissenschaftler in dieser Woche 4.000 zufällig ausgewählte Mainzer im Alter zwischen 20 und 70 Jahren an und bitten sie um die Beantwortung von 10 Fragekomplexen zu ihren Konsumgewohnheiten und Allergieerkrankungen. Dabei sind die Antworten von Weinkonsumenten und Nicht-Weintrinkern gleichermaßen willkommen. Die Studie erfolgt anonym, mit Zustimmung der Ethikkommission und im Einklang mit den Datenschutzbestimmungen des Landes. Das Ausfüllen des Fragebogens nimmt 5 bis 10 Minuten in Anspruch. „Wir sehen im Wein ein Naturprodukt und ein uraltes Kulturgut, das nach bisherigen Erkenntnissen in Maßen getrunken wichtige Schutzfaktoren für die Gesundheit enthält. Mit unserer Weinallergie-Studie wollen wir jetzt etwas über die kaum erforschten Weineiweiße erfahren.“ Decker erwartet, dass erste Ergebnisse der Untersuchung noch in diesem Jahr vorliegen.

Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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