Kinder zu dick: Werbestopp für Burger vor 21 Uhr
Archivmeldung vom 16.04.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer starke Anstieg von Personen mit Übergewicht hängt deutlich mit dem hohen Anteil von Junk-Food-Werbung im TV zusammen, denn über 60 Prozent der Spots zeigen ungesunde Kost. Eine Initiative der British Heart Foundation fordert nun, dass erst nach 21 Uhr Werbung für Junk Food gezeigt werden darf.
"Die österreichische Werbewirtschaft hat sich mit einem strengen Ethikkodex verpflichtet, mittels Selbstregulierung gesellschaftlichen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken. Das Thema Über- und auch Untergewicht, der gefährliche Adipositas-Effekt, wird im Rahmen der Aktivitäten des Werberats sehr ernst genommen und laufend über Arbeitsgruppen auf Basis von nationaler und internationaler Erfahrung in die Regularien des Judgings eingebaut", sagt Michael Straberger, Präsident des Österreichischen Werberats, gegenüber pressetext.
Fettleibigkeit nimmt zu
Weltweit sind derzeit etwa 42 Mio. Kinder unter fünf Jahren übergewichtig. Laut einer Studie der British Heart Foundation haben etwa zwei Drittel aller Eltern wöchentlich Streit mit ihren Kindern wegen unzähliger Spots für Junk Food. Die Kinder verlangten jedes Mal penetrant nach dem gezeigten Produkt und ließen sich sogar auf einen heftigen Streit mit ihren Eltern ein.
Auch die Zahl der übergewichtigen Erwachsenen stetig. Mittlerweile gibt es sogar 600 Mio. krankhaft Fettleibige. Branchenkenner debattieren nun die Frage, ob man Werbung für ungesunde Kost gänzlich aus dem TV-Programm nehmen sollte. Obwohl in Großbritannien bereits eine Regulierung der Werbeinhalte herrscht, wird dennoch öfter für ungesunde Lebensmittel geworben als für nahrhaftere Kost.
Regulierung der Werbung
Sieben von zehn Elternpaaren würden sich laut der Studie für eine striktere Regulierung von Junk-Food-Werbung aussprechen. Die British Heart Foundation hat deshalb eine Petition gestartet, um einen Regierungsbeschluss zu bewirken. Demnach soll Junk Food erst nach 21 Uhr im TV beworben werden dürfen. Auch das London Eye wird kritisiert, denn der Sponsor Coca-Cola nutzt das viel fotografierte Wahrzeichen als riesiges Werbeobjekt für seine Produkte.
"Die werbetreibende Wirtschaft und Medien sind sich ihrer Verantwortung sehr wohl bewusst, wie wohl auch ein Fokus auf die redaktionelle, insbesonders bildliche Berichtgestaltung, fehlende Sensibilität vermuten lässt. So ist neben der Selbstregulierung Aufklärungs- und Informationspolitik gefragt. Verbote und überbordende Regulierungen des Marktes sind im Sinne der Selbstbestimmung des Individuums sowie der Verantwortung der Erziehungsberechtigten kontraproduktiv und nicht akzeptabel", unterstreicht Straberger.
Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey