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Putenhack aus der Petrischale - Kunstfleisch aus dem Labor

Archivmeldung vom 12.08.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Wie die Lebensmittelindustrie das Gummihuhn neu erfindet. www.ftd.de, berichtet

Aus dem Inhalt:

Die Idee, Kunstfleisch herzustellen, ist im Prinzip nicht neu. So gibt es bereits fleischähnliche Bröckchen, die aus Sojafasern oder aus Weizen bestehen. Auch die Nasa machte sich schon Gedanken über Fleischersatz: Vor drei Jahren stellten Wissenschaftler im Auftrag der amerikanischen Weltraumagentur winzige Stückchen Goldfischfilet her. Matheny und seine Kollegen sind jedoch die Ersten, die echtes, tierisches Fleisch herstellen wollen - und zwar so, dass sich das Prozedere für die industrielle Produktion eignet.

Zahlreiche Vorteile der Kunstnahrung

Die Vorteile einer solchen Kunstnahrung: Fleisch aus der Petrischale ist frei von Krankheitserregern wie Salmonellen oder Trichinen. Zudem belastet die herkömmliche Fleischerzeugung durch Massentierhaltung die Umwelt: Es entstehen klimatisch bedenkliche Abgase, in den Ausscheidungen finden sich Rückstände von Chemikalien, die die Böden und das Grundwasser kontaminieren. "Man könnte das Kunstfleisch auch gesünder machen, zum Beispiel schädliche Omega-6-Fettsäuren durch gesunde Omega-3-Fettsäuren ersetzen", sagt Matheny. Das wäre ein weiterer Vorteil. Denn der hohe Fleischkonsum in den Industrieländern - in Deutschland pro Kopf über 90 Kilogramm im Jahr - gilt als mitverantwortlich für hohe Cholesterinwerte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Eine Frage des Geschmacks

Ob die Bulette dann auch schmeckt, ist eine andere Frage. Das Sinneserlebnis ist offenbar abhängig davon, welchen Reifegrad eine Muskelzelle erreicht hat. Damit sich die einzelnen Zellen entwickeln und anschließend zu muskeltypischen Fasern zusammenschließen, müssen die Zellen genau wie im lebenden Körper regelmäßig trainiert werden. Nun kann man einzelne Zellen kaum durch die Petrischale joggen lassen. Daher versucht man, das Training im Labor trickreich nachzustellen: Die einzelnen Zellen werden mehrere Wochen lang entweder einem elektrischen oder magnetischen Feld ausgesetzt. Dadurch werden die Zellen gedehnt, etwa um fünf bis zehn Prozent.

Doch bislang haben weder Matheny noch seine Kollegen das Putenfleisch aus der Petrischale gekostet. Der Grund: Im Nährmedium schwimmt fötales Kälberserum. Damit das Laborfleisch essbar wird, wollen Matheny und seine Kollegen in der Zukunft ein Kulturmedium benutzen, das aus Champignons hergestellt wird.

Quelle: http://www.ftd.de/rd/18009.html


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