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Polyphenole - Die Vitamine des 21. Jahrhunderts

Archivmeldung vom 25.02.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Polyphenole sind Mikronährstoffe, die zurzeit im Mittelpunkt der medizinischen Forschung stehen. Sie sind in Obst und Gemüse enthalten und haben ebenso wie die Vitamine eine zentrale Bedeutung für unsere Gesundheit. Darum werden sie auch als "Vitamine des 21. Jahrhunderts" bezeichnet.

"Resveratrol fördert den DNA-Repair", sagt Professor Johannes Huber von der Medizinischen Universität Wien. Er informiert neben seinen Kollegen aus Deutschland, Österreich, Schweiz und den USA auf der heutigen Fachtagung über Polyphenole und Gesundheit in Berlin, die von der European Nutraceutical Association (ENA) durchgeführt wird. Der Mikronährstoff Resveratrol, der zur Gruppe der Polyphenole gehört, schütze somit den Organismus vor schädlichen Umwelteinflüssen, die das Erbgut der Zellen verändern und zu Krankheiten wie Krebs oder Atherosklerose führen können.

Forscher kamen dem Resveratrol Anfang der 1990er Jahre durch das "French Paradoxon" auf die Spur: Im Südfrankreich sind relativ wenige Herzinfarkte und Krebserkrankungen zu beklagen, obwohl Rauchen und fettes Essen weit verbreitet sind. Dass der landesübliche Rotweingenuss gesund ist, war bald klar. Biochemische Analysen und klinische Studien führten schließlich zur Identifizierung der Substanz, die dafür verantwortlich ist: das Resveratrol. Es ist in hoher Konzentration in roten Weintrauben enthalten, kommt aber auch in anderen Beeren vor.

Schokolade ist gut für's Herz

Doch nicht nur Obst und Gemüse sind wichtige Quellen für sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole. Auch in grünem Tee oder Kakao sind sie enthalten. Professor Helmut Sies von der Universität Düsseldorf berichtet, dass durch Flavonoide, eine Untergruppe der Polyphenole, des Kakaos eine Erweiterung von Blutgefässen messbar war. Das könne zu einer Durchblutungssteigerung und Blutdrucksenkung beitragen. Sicher eine gute Nachricht für Schokoladenliebhaber, vor allem wenn sie Zartbittersorten mit hohem Kakaoanteil bevorzugen. Allerdings sind die neuen Studienergebnisse kein Freibrief für maßlosen Schokoladenkonsum. Schließlich gehört Übergewicht zu den größten Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

"Man darf nicht glauben, dass mit einer einzelnen Substanz das gesamte Herz-Kreislauf-System ins richtige Lot zu bringen ist", erläutert Sies. Ähnlich wie bei den Vitaminen bringen isolierte, einzelne Substanzen nicht so viel für die Gesundheit wie eine möglichst natürliche Mischung. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist darum empfehlenswert. Dr. Mark C. Houston von der Vanderbilt University School of Medicine in den USA zitiert in diesem Zusammenhang zwei Studien, die mit einem speziellen Pflanzenkonzentrat aus Obst-, Gemüse- und Beerensäften durchgeführt wurden: "Die arterielle Compliance, das heißt die Dehnbarkeit der großen Gefäße, verbesserte sich und der diastolische Blutdruck wurde gesenkt." Die Elastizität der Arterien ist wichtig für die Regulation des Blutdrucks. Sie nimmt im Laufe des Lebens ab und gilt als Risikofaktor für Herzkrankheiten. Eine verminderte arterielle Elastizität kann ein Faktor für die Entstehung von Bluthochdruck sein.

Polyphenole: Schutzschirm für die Zelle

Polyphenole können noch mehr: "Aufgrund ihrer Reaktionsfähigkeit wirken sie ausgesprochen antioxidativ, ergänzt Professor Roland Bitsch von der Universität Jena. Sie fangen hoch-reaktive Moleküle ab, die in unserem Organismus auch bei ganz normalen Stoffwechselvorgängen laufend entstehen. Diese freien Radikale sind potenziell schädlich für die Erbsubstanz und beschleunigen das Altern der Zellen. "Man kann davon ausgehen, dass diese antioxidative Wirkung wesentlich dazu beiträgt, den Menschen vor Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu schützen", so Bitsch.

Über 400 Teilnehmer - Ärzte, Ernährungswissenschaftler, Diätassistenten, Pharmazeuten, Naturwissenschaftler, Sportwissenschaftler - aus zehn europäischen Ländern nehmen an der Fortbildungsveranstaltung teil, die ENA zum zweiten Mal durchführt. Die Fachgesellschaft setzt sich wissenschaftlich mit Nahrungsergänzungsmittel auseinander. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Nutrazeutika. Das Wort setzt sich aus den englischen Begriffen Nutrition und Pharmaceutical zusammen und berücksichtigt damit die gesundheitsfördernde Wirkung von Lebensmitteln.

Quelle: Pressemitteilung European Nutraceutical Association (ENA)

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