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Umfrage: Einge Lebensmittelkonzerne verzichten vermutlich freiwillig auf Titandioxid

Archivmeldung vom 24.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der Totenkopf als Symbol für giftige Stoffe
Der Totenkopf als Symbol für giftige Stoffe

Nachdem Frankreich die Verwendung von Titandioxid in Lebensmitteln seit Januar verboten hat, ziehen auch in Deutschland viele Lebensmittelhersteller die Konsequenzen. Der Weißmacher, besser bekannt als Zusatzstoff E 171, steckt in Kaugummis, Süßigkeiten, Mozzarella, Marshmallows und diversen Backzutaten.

Titandioxid macht die Produkte optisch für die Verbraucher attraktiver und steht im Verdacht, potentiell krebserregend zu sein. Als erstes Land der EU hat Frankreich den Verkauf von Lebensmittel mit Titandioxid für ein Jahr untersagt.

Eine Umfrage des rbb-Verbrauchermagazins "SUPER.MARKT" unter 17 großen Herstellern ergab, dass die Produzenten Günthart, Haribo, Lambertz, Mars, Mondelez und Dr. Oetker gerade ihre Rezepturen für den deutschen Markt überarbeiten. Dr. Oetker versicherte dem rbb-Verbrauchermagazin, dass Titandioxid ab dem Ende des ersten Quartals 2020 nicht mehr verwendet werde. Der Hersteller Mars äußerte, dass alle in Europa hergestellten Süßwaren bis Juni 2020 frei von Titandioxid sein würden.

Diese Unternehmen folgen damit der Konkurrenz. Bahlsen, Unilever, Nestlé, Ferrero, Ritter Sport, Kellogg´s und Danone hatten bereits im Vorfeld freiwillig auf den Einsatz von Titandioxid verzichten. Die Umfrage des rbb-Verbrauchermagazins ergab aber auch, dass die Hersteller Storck, Reinhardt und Dekoback am Zusatzstoff festhalten. Diese verwiesen auf die extrem geringe Menge E 171 in einzelnen Produkten und die Datenlage. Solange der Stoff in Deutschland nicht verboten ist, sehe man keinen Grund die Rezepturen zu verändern. Man beobachte den Gesetzgeber.

Nachfragen des rbb-Verbrauchermagazins beim Bundesinstitut für Risikobewertung ergaben, dass man dort keinen Anlass für ein Verbot sehe. Lebensmitteltoxikologe Dr. Rainer Gürtler erklärte: "Aus Sicht des BfR kann man sagen, dass die Datenlage zu Titandioxid nicht ganz optimal ist. Da gibt es noch gewissen Forschungsbedarf. Aber die Daten, die bisher verfügbar sind, geben auch keinen Anlass für gesundheitliche Bedenken."

In Deutschland begrüßt der BUND diese Entscheidung. Rolf Buschmann, Umweltexperte, hält den Farbstoff für unnötig und für bedenklich. "Titandioxid und andere Nanomaterialien, die über die Nahrung aufgenommen werden, können im Magendarmbereich, das ist in Tierversuchen so nachgewiesen worden, entzündliche Reaktionen hervorrufen. Demzufolge sind Patienten oder Personen die vielleicht schon eine entzündliche Magendarmerkrankung haben, z.B. Morbus Crohn, besonders gefährdet, weil ihre entzündlichen Reaktionen im Magendarm durch diese Materialien noch zusätzlich verstärkt werden können.

Titandioxid ist in der Industrie ein Allrounder. Weltweit zählt es zu den am meisten produzierten Nanopartikeln - jährlich werden bis zu fünf Tonnen davon hergestellt. Der Weißmacher steckt auch in Sonnencreme, Farben, Lacken, Kunststoffen, Gummi, Papier.

Weitere Informationen dazu im rbb-Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT" am 24.02.2020, 20:15 Uhr rbb-Fernsehen.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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