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Tech-Star Richard Socher: "Durch soziale Medien, Algorithmen und KI treiben Menschen an die Ränder des politischen Spektrums"

Archivmeldung vom 28.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Cover ZEIT Spezial Arbeit 2022 (EVT: 28. Dezember 2021)
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Bild: DIE ZEIT Fotograf: DIE ZEIT

Werden künstliche Intelligenz (KI) und Algorithmen die Welt besser machen? Dieser Frage geht das neue Magazin ZEIT Spezial Arbeit im Interview mit Tech-Star Richard Socher nach. "Das ist wie mit einem Hammer, einem Auto oder dem Internet selbst: Menschen können sie als Werkzeug oder als Waffe benutzen. Die KI kann also nur so gut sein wie die Menschen, die Systeme und Datensätze beeinflussen", meint Socher, der zu den meistzitieren KI-Forschern weltweit zählt. Für den Geschäftsführer des Startups you.com ist das kein Grund, die KI nicht weiterzuentwickeln: "Das Internet hat auch unglaublich dunkle Seiten. Aber sollten wir es deswegen ganz abschalten?"

Dem Computerlinguisten bereite es durchaus Sorge, "dass die Menschen durch soziale Medien, Algorithmen und KI an die Ränder des politischen Spektrums treiben". Socher erklärt, KI-Algorithmen würden Menschen verstärkt dazu bewegen, auf "Absurdes, extrem Linkes oder Rechtes" zu klicken: "Deswegen ist Trump so populär geworden, weil selbst Leute, die ihn hassten, auf entsprechende Posts geklickt haben. KI-Algorithmen warten nur darauf, wie viel Aufmerksamkeit ein Link bekommt, und dann zeigen sie noch mehr davon, ohne dass ein Thema dafür beliebt sein muss."

Zum Einfluss der KI auf die Arbeitswelt und den Ersatz des 'Arbeitstieres Mensch', meint der 38-Jährige: "Manche nutzen die neu gewonnene Zeit, um etwas Neues zu kreieren, andere wollen nur auf ihrer Jacht liegen" - wie die "Superreichen" etwa. Socher räumt ein, "kurzfristig mache ich mir schon Sorgen", da Wandel Sozialsysteme unter Druck setzte. Er befürchtet ähnliche "soziale Turbulenzen und Aufstände" wie bei der industriellen Revolution. "Aber langfristig wird es immer besser und die Menschen werden am Ende ultimativ kreativ." Vielmehr mache sich der auch als Berater der Bundesregierung tätige Tech-Star allerdings Sorgen darüber, "wenn dabei tatsächlich der Sinn des Lebens verloren geht, weil niemand sich mehr etwas erarbeiten muss". Auch sonst ist beim Thema KI laut Socher "noch vieles Science Fiction". Bei einem ist er sich allerdings sicher: "Die KI wird nie die Frau oder den Mann für einen auswählen."

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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