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Website macht BitTorrent-Downloads transparent

Archivmeldung vom 14.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Warnung: BitTorrent-Downloader leicht ausforschbar. Bild: FlickrCC/sillygwailo
Warnung: BitTorrent-Downloader leicht ausforschbar. Bild: FlickrCC/sillygwailo

Die Website "You Have Downloaded" (YHD) macht öffentlich, von welcher IP-Adresse welche Inhalte zu welchem Zeitpunkt über öffentliche Tracker des BitTorrent-Netzwerks bezogen wurden. Das Erfinderteam möchte laut eigenen Angaben Aufmerksamkeit für die Problematik illegalen Filesharings schaffen. Eddy Willems, Security Evangelist von G Data, sieht das Projekt im pressetext-Interview kritisch und attestiert dem Großteil der Filesharer Unvorsichtigkeit.

YHD begrüßt den Nutzer gleich mit einer Abfrage. Beim Aufrufen der Seite wird die IP des Besuchers in der Datenbank gesucht und etwaige Einträge erfasster Downloads via BitTorrent angezeigt. Die Seite ermöglicht auch Einsicht in das "Laderegister" anderer IP-Adressen und zeigt schonungslos auf, welche Inhalte diese in welchem Monat bezogen haben.

Dabei bestätigt sich auch eine Vermutung von Willems. "Zwar kann man über BitTorrent auch legal Inhalte beziehen, 99 Prozent des tatsächlich geteilten Contents ist aber wahrscheinlich illegal", so der Experte. Er sieht die Webdatenbank skeptisch. "Es ist gut, dass sie das Problem des Raubkopierens in den Fokus rücken wollen, aber ich denke sie gehen das falsch an. Sie zeigen zuviel." Konkret bemängelt er, dass es über YHD unter anderem möglich ist, direkt zu Indexdiensten wie "The Pirate Bay" und damit zu den Quellen für die Torrent-Files zu gelangen.

Heavy Downloader: China liegt vorn

Willems gibt auch zu bedenken, dass die Erfassung der Downloads per IP keinesfalls zuverlässig ist. Die IP-Adressen der meisten Anschlüsse ändern sich in regelmäßigen Intervallen. Trotzdem findet auch er einige der gebotenen Statistiken interessant, wie etwa die Rangliste jener Regionen, die am fleißigsten über das BitTorrent-Netzwerk hoch- und runterladen. Hier führt aktuell China vor den USA und Spanien.

Gratis-Mentalität in der Grauzone

Der Fachmann ortet ein Mentalitätsproblem. "Die meisten Filesharing-User möchten immer das Neueste und sagen sich: 'Wenn ich es gratis haben kann, nehme ich es mir auch gratis.'" Gleichzeitig attestiert er dem durchschnittlichen Filesharer Unvorsichtigkeit und warnt: "Man ist niemals sicher und bewegt sich in einer Grauzone, die meisten wissen das auch. Es ist sehr leicht, illegale Downloads über BitTorrent nachzuvollziehen und die Personen über die Internet-Provider zu ermitteln."

Gefährdung durch Cracks und Viren

Doch nicht nur die strafrechtliche Relevanz ist von Bedeutung, erklärt der Sicherheitsprofi. "Gecrackte Software kann potenziell das gesamte Betriebssystem gefährden. Die Mechanismen zum Aushebeln des Kopierschutzes wurden ja nie umfangreich getestet. Zudem sind in vielen Raubkopien Spyware oder Viren enthalten." Er schätzt den Anteil an infizierten Downloads raubkopierter Inhalte "definitiv größer als ein Prozent" ein. Aussagekräftige Statistiken gibt es dazu jedoch nicht.

P2P-Plattformen und Filesharing-Dienste dienen zudem auch als Distributionsweg für die Verbreitung neuer Schadsoftware in die "Wildnis", wenngleich Drive-by-Downloads dafür nach wie vor der beliebteste Kanal sind. BitTorrent und Co könnten jedoch dazu genutzt werden, um Zielgruppen zu attackieren, etwa über die Streuung einer verseuchten Version eines bestimmten Programms, so Willems abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Pichler

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