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Berliner Liefer-Start-up Gorillas von gewaltigem Datenleck betroffen

Archivmeldung vom 07.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Cover "Hacker" Bild: Cover
Cover "Hacker" Bild: Cover

Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und weitere Angaben zu einer Million Bestellungen des Berliner Lieferdienstes Gorillas lagen wohl über Monate weitgehend ungeschützt im Netz. Das ist das Ergebnis einer Analyse des IT-Kollektivs Zerforschung, die rbb|24 und NDR vorab einsehen konnten.

Betroffen sind davon rund 200.000 Kundinnen und Kunden. In gewissen Fällen lagen wohl sogar Fotos der Hauseingänge der Betroffenen vor, die wahrscheinlich gemacht wurden, um Zustellungen zu bestätigen.

Auf Nachfrage bestätigte das Unternehmen die Datenpanne und teilte zugleich mit, dass die Sicherheitslücken inzwischen geschlossen seien. Zudem hieß es, man habe anschließend Sicherheitstests durchgeführt und die Betroffenen informiert. Nach bestem Wissen des Unternehmens seien jedoch keine Daten öffentlich gemacht worden.

Insgesamt sind Kundinnen und Kunden nicht nur in Berlin, sondern wohl auch in 18 weiteren Städten in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien betroffen. Der EU-Politiker Patrick Breyer von der Piraten-Partei wies darauf hin, dass Details zu Bestellungen sehr persönlich sein könnten und nicht in die Hände Unbefugter gehörten: "Was wir kaufen, wofür wir unser Geld ausgeben - das sind sehr sensible Informationen, die Rückschlüsse auf unser Privatleben zulassen, bis hin zu Lebenskrisen oder Schwangerschaften."

Gorillas war in den letzten Wochen vor allem dafür bekannt geworden, dass es das deutsche Start-up ist, das am schnellsten den Status eines "Einhorns" erreicht hat. So bezeichnen Investoren ein Start-up, dem ein Wert von mehr als einer Milliarde Dollar attestiert wird.

Es ist allerdings nicht das erste Berliner Liefer-Start-up, das von einer Datenpanne betroffen war. So war auch der Konkurrent Flink von einer Sicherheitslücke betroffen, bei der Daten zu Kundinnen und Kunden frei zugänglich waren. Insgesamt gibt es verschiedene Hinweise, dass die Zahl solcher Sicherheitslücken ansteigt. Der Berliner Landesdatenschützerin waren im gesamten vergangenen Jahr 925 Datenpannen gemeldet worden; im laufenden Jahr waren es bereits 539. Laut Recherchen von rbb und NDR liegt auch bundesweit die Zahl der Meldungen von Datenpannen deutlich über dem, was angesichts des Vorjahrs zu erwarten wäre.

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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