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"Virtuelle Satellitenschüssel" für Sat-TV im Auto

Archivmeldung vom 20.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Satellitenschüssel: In Zukunft dank Spezialchips virtuell. Bild: pixelio.de, Helmut J. Salzer
Satellitenschüssel: In Zukunft dank Spezialchips virtuell. Bild: pixelio.de, Helmut J. Salzer

Ein Forscher an der niederländischen Universität Twente hat klobigen Satellitenschüsseln, die aufwendig justiert werden müssen, den Kampf angesagt. Dazu setzt der Informatiker Marcel van de Burgwal auf einen Mikrochip mit eigentlich einfacher Architektur. Doch die Rechenleistung ist ihm zufolge genau richtig, um energieeffizient in Echtzeit eine Anordnung annähernd flacher Antennen auszurichten. Diese bilden somit eine "virtuelle Satellitenschüssel". Mit dieser Antennenlösung wäre es beispielsweise möglich, Sat-TV in einem Auto zu empfangen. Die Chips selbst sind auch als Radio-Receiver in Smartphones interessant.

Der Ansatz, viele kleine und vergleichsweise einfache Antennen anstelle einer gigantischen Schüssel zu nutzen, ist aus der Radioastronomie bekannt. Darauf setzt beispielsweise das Low Frequency Array (LOFAR) http://www.lofar.org, das Antennenstandorte in den Niederlanden, Deutschland und anderen europäischen Ländern nutzt. Sehr ähnlich, aber in viel kleinerem Maßstab, funktioniert van de Burgwals Konzept. Statt einer großen Schüssel kommen viele kleine, fast flache Antennen zum Einsatz, die daher auch leicht montiert werden könnten - beispielsweise auf einem Auto.

Die virtuelle Satellitenschüssel entsteht, wenn die Daten der genutzten Einzelantennen entsprechend verknüpft werden. Dazu sind viele Berechnungen und ein schneller Datenaustausch erforderlich. Herkömmliche Mikrochips sind dem frisch promovierten Informatiker zufolge für diese Aufgabe aber nicht ideal, da sie zu groß und ziemliche Stromfresser sind. Er setzt stattdessen auf ein Netzwerk aus kompakten, einfachen Prozessoren in einem nur einige Quadratmillimeter großen Mini-Netzwerk. Die Software in diesem Netz fungiert als TV- oder Radioreceiver.

Smartphone-Radio

Wie van de Burgwal in seiner Dissertation darlegt, sind die speziellen Mikrochips nicht nur für Satelliten-Empfang interessant. Sie sind demnach als Radio-Receiver in Smartphones geeignet und versprechen dort aufgrund ihrer Energieffizienz den Akku kaum zu belasten. Die der Arbeit zugrunde liegende Prozessortechnologie wird indes vom Spin-off-Unternehmen Recore System weiterentwickelt und vermarktet. Dazu, ob oder wann virtuelle Satellitenschüsseln tatsächlich als Produkt angeboten werden, gibt es allerdings noch keine Informationen.

Quelle: pressetext.redaktion Thomas Pichler

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