Studie warnt vor großem Mangel an KI-Rechenzentren in Deutschland
Deutschland droht beim Bau von Rechenzentren immer weiter abgehängt zu werden. Das besagt eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte, über die der "Spiegel" berichtet.
Damit das nicht passiert, müssten dreimal so viele Kapazitäten aufgebaut
werden wie derzeit geplant. Die Investitionskosten dafür lägen bei rund
60 Milliarden Euro. "Der Anteil Deutschlands an der globalen
Rechenzentrumskapazität ist seit 2015 um rund ein Drittel gesunken",
sagte Bernhard Lorentz, zuständig für industrielle Transformation und
Infrastruktur bei Deloitte.
Bei Investitionen in Künstliche
Intelligenz liege die Bundesrepublik weit zurück hinter Akteuren wie den
USA oder China. Die Lücke könnte laut Deloitte noch größer werden, wenn
geplante Projekte nicht realisiert würden. Der Bedarf an Rechenleistung
steigt insbesondere wegen neuer KI-Anwendungen stark an. Der Mangel an
Kapazität droht den Aufbau dieser Schlüsseltechnologie in Deutschland zu
gefährden.
Ein Grund dafür ist laut Studie die lange Zeit, die
es dauert, bis solch ein stromintensives IT-Zentrum an das
Elektrizitätsnetz angeschlossen ist. Bis zu sieben Jahre vergehen in
Deutschland, im Gegensatz zu höchstens drei Jahren in den Vereinigten
Staaten, wo es die meiste Kapazität weltweit gibt. Die Deloitte-Experten
raten zu einem deutlich stärkeren Engagement der Bundesregierung. Sie
müsse die Unternehmen finanziell und logistisch unterstützen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur