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eco-Verband lehnt von EU-Komissar Frattini geforderte Staats-Zensur von Suchmaschinen strikt ab

Archivmeldung vom 13.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Wir sind strikt dafür, illegale Webseiten aus dem Internet zu entfernen. Aber ebenso strikt wenden wir uns gegen eine Zensur bei der Stichwortrecherche in Suchmaschinen", erklärt Harald A. Summa, Geschäftsführer des eco-Verbandes der deutschen Internetwirtschaft. Der eco-Chef tritt damit Forderungen von EU-Kommissar Franco Frattini entgegen, "gefährliche Wörter" in Suchmaschinen zu sperren.

Frattini will seine Internet-Zensurvorschläge Anfang November offiziell den Regierungen der Mitgliedsstaaten vorstellen. Illegale Webseiten würden von den großen Suchmaschinenbetreibern in Deutschland zudem bereits seit Jahren über die FSM Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia und die BPJM Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Medien herausgefiltert.

"Der Frattini-Vorschlag ist gut gemeint, aber verkennt völlig die globale und virtuelle Natur des Internets", sagt Harald A. Summa. Die Problematik sei vergleichbar mit der Spam-Filterung von E Mails, um unerwünschte Werbenachrichten abzublocken. Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich für jedes herausgefilterte Wort binnen weniger Tage mehrere Synonyme weltweit durchgesetzt hätten, die sogar noch zu einer Erhöhung des Spam-Aufkommens beitrugen. "Wenn `Bombe´ verboten wird, schreiben die daran interessierten Kreise eben `Eisbombe´ oder ´Sahnetorte´ und finden einen Weg, sich unter dem neuen Schlagwort zu finden", gibt eco-Chef Summa ein Beispiel: "Man müsste also - um beim Beispiel zu bleiben - auch ´Eisbombe` und ´Sahnetorte´ verbieten, und jeden Tag kämen neue unerwünschte Worte hinzu. Das wäre der Tod des Internets als Informationsmedium in der modernen Wissensgesellschaft."

Der eco-Verband will wie bisher schon auch weiterhin intensiv mit staatlichen Stellen zusammenarbeiten, um anstößige, unerwünschte und illegale Inhalte aus dem Internet zu entfernen. "Die Internetwirtschaft lehnt Anleitungen zum Bombenbau ebenso ab wie Herr Frattini und wir kämpfen täglich in enger Kooperation mit Staatanwaltschaft und Polizei gegen diese unsäglichen Inhalte an. Dieser Kampf ist durchaus auch erfolgreich: Weit über 99,9 Prozent aller Internetseiten sind nicht zu beanstanden. Aber eine Zensur bei der Internetsuche lehnen wir ab. Das Internet als globale freie Informationsplattform, die keiner Regierung und keinem Unternehmen gehört, ist wichtiger als die 0,1 Prozent, die sich auch durch andere Maßnahmen bekämpfen lassen. Schließlich wird in unserem Land auch keine abendliche Ausgehsperre verhängt, nur weil im Dunkeln auch Verbrechen stattfinden."

Quelle: Pressemitteilung eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.


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