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Internet: Ungleicher Ausbau vergrößert digitale Kluft

Archivmeldung vom 22.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schnelles Web: nicht nur in Asien oft Mangelware. Bild: itu.int
Schnelles Web: nicht nur in Asien oft Mangelware. Bild: itu.int

Die digitale Kluft, die Internetnutzer von der Gruppe der Nicht-User trennt, hat sich aufgrund der ungleichmäßigen Verteilung des Ausbaus moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zunehmend erweitert. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht der International Telecommunication Union, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen, der sich speziell auf den Asien-Pazifik-Raum konzentriert. Um möglichst allen Bürgen in den betroffenen Ländern einen gleichwertigen Zugang zu Online-Informationen und -Diensten zu ermöglichen, hat die internationale Agentur nun erstmals eine interaktive Landkarte des "Datensuperhighways" der Region erstellt, mit deren Hilfe "weiße Flecken" so schnell wie möglich geschlossen werden sollen.

"Das wachsende Ungleichgewicht in Bezug auf Einkommen, Bildung und Wissen stellt eine der größten Herausforderungen im Asien-Pazifik-Raum dar. Durch den ungleichmäßigen Ausbau moderner Informations- und Kommunikationstechnologien hat sich dieses Problem noch weiter zugespitzt", zitiert das chinesische Nachrichtenportal Xinhua Noeleen Heyzer, Executive Secretary der UN Economic and Social Commission for Asia and the Pacific. Die neue interaktive Karte ziele vor allem auf die Schließung der bestehenden Breitband-Lücken ab. "Es ist wichtig, dass wir die Technologie bestmöglich einsetzen, um es den Menschen zu ermöglichen, ihr Leben zu verbessern", betont Heyzer.

Arme und reiche Länder

"Die Verfügbarkeit von ausreichend Bandbreite ist immer ein Thema, weil der Ausbau der nötigen Infrastruktur nur schwer mit dem Bedarf mithalten kann", stellt Christian Oggolder von der Kommission für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung gegenüber pressetext klar. Dass leider gerade ärmere Länder in puncto schneller Internetanbindung ein klares Nachsehen haben, liege auch an einem globalen Umverteilungsproblem. "Das ist ein politisches Thema. Auf technischer Seite würden insbesondere nicht Kabel gebundene Lösungen dazu beitragen, rascher Maßnahmen gegen die digitale Kluft ergreifen zu können", meint der Experte.

Doch auch reiche Industriestaaten wie Deutschland sind von diesem Problem nicht ausgenommen. "Auch bei uns ist die Anzahl der weißen Flecken in der Internetlandkarte nach wie vor erschreckend hoch", kritisiert Bernd Rudolph, zweiter Vorsitzender des Bundesverbands Initiative gegen digitale Spaltung, im Gespräch mit pressetext. Insbesondere in ländlichen Gebieten müssten immer noch viele Menschen ohne eine Möglichkeit auskommen, über einen ausreichend schnellen Breitband-Zugang ins Web einzusteigen. "Die digitale Kluft ist für eine Nation, die auf Hochtechnologie und Wissen setzt, völlig inakzeptabel, ja ein Armutszeugnis", erläutert Rudolph.

Extrem unausgeglichen

Was die Breitband-Versorgung betrifft, ist das Kräfteverhältnis allerdings wohl kaum irgendwo unausgeglichener als in der Asien-Pazifik-Region. Laut UN-Statistik finden sich in diesem Gebiet mit einem Wert von 37,56 Prozent in Südkorea und einem Anteil von gerade einmal 0,01 Prozent in Myanmar sowohl die höchste als auch die niedrigste Breitband-Penetrationsrate aller Länder dieser Welt. "Ein schneller Internetzugang ist heute längst zu einem Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge geworden. Er entscheidet über gesellschaftliche Teilhabe und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit", so Rudolph abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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