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Neues automatisches Videoanalyseverfahren für TV-Stationen und Hobbyfilmer entwickelt

Archivmeldung vom 06.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Marc Ritter von der Professur Medieninformatik der TU Chemnitz testet in einem Fernsehstudio das neue automatische Videoanalyseverfahren. Bild: TU Chemnitz/Arne Berger
Marc Ritter von der Professur Medieninformatik der TU Chemnitz testet in einem Fernsehstudio das neue automatische Videoanalyseverfahren. Bild: TU Chemnitz/Arne Berger

Viele lokale Fernsehstationen und Hobbyfilmer kennen das Problem: Von Tag zu Tag wird die Menge des Videomaterials immer größer und damit wird der Ruf nach praktikablen Archivierungs- und Suchlösungen immer lauter. Medieninformatiker der Technischen Universität Chemnitz entwickelten nun eine Technologie, die beliebiges Videomaterial automatisch indexiert, also mit textlichen Beschreibungen - so genannten Annotationen - versieht.

Diese Annotationen reichen von allgemeinen Farbwerten bis hin zu semantisch reichhaltigen Beschreibungen, die durch die Erkennung unter anderem von Personen, Objekten, Szenen, Schriften und Sprache generiert werden. Um eine spätere Suche in den so beschriebenen Videobeständen zu ermöglichen, entwickelten die Forscher der Professur Medieninformatik zudem eine spezielle Suchmaschine, die sich bereits mehrfach in internationalen Vergleichsstudien als überlegen erwiesen hat. "Beides zusammen ermöglicht die optimale Archivierung und Suche beliebig großer Mengen an Videodaten", versichert Prof. Dr. Maximilian Eibl, Inhaber der Professur. Zum ersten Mal stellen die Informatiker ihre Technologie vom 2. bis 6. März 2010 auf der CeBIT in Hannover einer breiten Öffentlichkeit vor. Auf dem mitteldeutschen Gemeinschaftstand "Forschung für die Zukunft" (Stand D04) in der Halle 9 präsentieren sie erste Einsatzszenarien.

"Ausgangspunkt unserer Entwicklung ist die Problematik kleiner und mittelständischer Fernsehbetriebe, die eine möglichst weitgehende automatische Indexierung benötigen, um mit sehr knappen Personalressourcen arbeiten zu können", berichtet Jens Kürsten und ergänzt: "Die Alternative besteht in der aufwendigen klassischen Indexierung per Hand. Jemand sitzt da, schaut sich die Videos an und schreibt auf, was er sieht. Doch die Zeit dafür haben kleine Fernsehsender, Nischenkanäle und Web-TV-Anbieter nicht. Selbst der Besitzer eines handelsüblichen Mobiltelefons, der heute zum Videoproduzenten wird, verliert schnell den Überblick über seine Filme."

Die von den Chemnitzer Medieninformatikern entwickelte Technologie bietet hier eine willkommene Alternative und hat bereits ihre Bewährungsprobe bestanden - unter anderem mit der Anbindung an die Austauschplattform der sächsischen Lokalfernsehanbieter ( http://www.programmboerse.tv ). Der LokalTV-Anbieter KabelJournal GmbH Grünhain-Beierfeld im westlichen Erzgebirge, der etwa 100.000 Haushalte erreicht, nutzt eine Inhouse-Lösung und hat die Technologie seit einigen Wochen in den eigenen Produktionsablauf integriert. Der Geschäftsführer Mike Bielagk sagt dazu: "Dank der neuen Technologie der Informatiker der TU Chemnitz können wir nun aufatmen. Sie hat uns geholfen, unsere Produktions- und Archivierungsprozesse entscheidend zu optimieren." Der Einsatzbereich geht aber auch darüber hinaus. "Die Technologie ist in jede Richtung so skalierbar konzipiert, dass sie auch für Heimanwender eingesetzt werden kann, die ihre persönlichen Videos einpflegen lassen wollen. Ebenso können auch große Videoportale von unserer Technologie profitieren", versichert Eibl.

Die auf der CeBIT präsentierten Forschungsergebnisse entstanden im Projekt "sachsMedia - Cooperative Producing, Storage and Broadcasting for Local Television Stations", das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms "Unternehmen Region" bis Ende März 2012 mit knapp drei Millionen Euro gefördert wird.

Quelle: Technische Universität Chemnitz

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