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Videospiele: Schutz der Gamer und Förderung des Branchenwachstums

Archivmeldung vom 18.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Videospieler: Action Games fördern Gehirnfähigkeiten. Bild: schemmi/pixelio.de
Videospieler: Action Games fördern Gehirnfähigkeiten. Bild: schemmi/pixelio.de

Das Parlament hat einen besseren Schutz vor Sucht und manipulativen Praktiken gefordert. Um das enorme Potenzial des Videospielesektors zu nutzen, sei mehr Unterstützung notwendig. Der europäische Videospiele-Sektor wächst schnell - Schätzungen der Branche gehen von einem Marktvolumen von 23,3 Milliarden Euro im Jahr 2021 aus.

Der am Mittwoch in Straßburg angenommene Initiativbericht fordert einheitliche Regeln, damit Eltern einen guten Überblick und Kontrolle darüber haben, welche Spiele ihre Kinder spielen, wie viel Zeit sie damit verbringen und wie viel Geld sie ausgeben.

Problematische Kaufpraktiken angehen

Computerspiele können Spieler dazu verleiten, "Lootboxen" zu kaufen: Pakete mit zufällig zusammengestellten virtuellen Gegenständen, die den Spielern helfen, im Spiel voranzukommen. Da die Spieler echtes Geld dafür ausgeben, könnte dies durch ungewollte oder unkontrollierte Käufe negative psychologische und finanzielle Folgen haben.

Die Kommission soll daher die Art und Weise, wie Lootboxen verkauft werden, untersuchen und die notwendigen Schritte unternehmen, um einen gemeinsamen europäischen Ansatz zum Schutz der Verbraucher sicherzustellen.

Die Abgeordneten warnen auch vor der Praxis des "Goldfarming", bei der Gamer Spielwährung erwerben und diese später gegen echtes Geld verkaufen. Ebenso können in Spielen erworbene Gegenstände oder ganze Benutzerkonten gegen Echtgeld getauscht oder verkauft und es kann auf sie gewettet werden, was den Geschäftsbedingungen der Videospielverlage zuwiderläuft.

Da das Goldfarming auch mit Geldwäsche, Zwangsarbeit und Ausbeutung von Minderjährigen in Entwicklungsländern in Verbindung gebracht wird, fordert das Parlament die nationalen Behörden auf, dieser Praxis ein Ende zu setzen.

Kündigungen erleichtern

Die Abgeordneten betonen, dass die Kündigung von Online-Videospiel-Abonnements genauso einfach sein muss wie das Abschließen eines Abonnements. Automatische Verlängerungen seien problematisch, wenn sie entgegen dem Willen der Verbraucherinnen und Verbraucher auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden.

Die Rückgabe- und Erstattungsbestimmungen müssen mit dem EU-Verbraucherrecht übereinstimmen. Verbraucherinnen und Verbraucher haben bei Online-Käufen das gleiche Recht auf Rückgabe und Erstattung wie bei persönlichen Käufen.

Minderjährige besser schützen

Das Parlament möchte sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche besser vor den möglichen Schäden von Online-Videospielen und gezielter Werbung geschützt werden.

Es fordert bessere Instrumente zur elterlichen Kontrolle im Einklang mit dem Alterseinstufungssystem PEGI ( Pan European Game Information). Dadurch könnten die Eltern mehr Kontrolle über die Spielgewohnheiten ihrer Kinder auszuüben und Zeit und Geld, die ihre Kinder in Videospiele investieren, besser zu überwachen.

In Anbetracht der möglichen negativen Auswirkungen von Videospielen auf die psychische Gesundheit fordern die Abgeordneten, dass die Hersteller manipulatives Spieldesign vermeiden, das zu Spielsucht, Isolation und Online-Belästigung führen kann.

Schutz gefährdeter Gruppen sicherstellen

Damit gefährdete Gruppen im Umfeld von Online-Spielen besser geschützt werden können, sollte den Verbraucherinnen und Verbrauchern sämtliche notwendigen Informationen über das Spiel zur Verfügung gestellt werden. Dies würde ihnen helfen, eine fundierte Entscheidung über einen eventuellen Kauf zu treffen.

Das Parlament fordert außerdem, dass die Gestaltung von Online-Videospielen integrativer und zugänglicher sein muss.

Einhaltung der Datenschutzbestimmungen verbessern

Im Zusammenhang mit Online-Videospielen sollten die Daten der Nutzer noch besser geschützt werden, um den Anforderungen der Datenschutzverordnung zu entsprechen.

Unterstützung des Online-Spielesektors

Die Online-Gaming-Branche boomt und trägt zum digitalen Wandel in der EU bei. Viele Menschen nutzen Online-Videospiele nicht nur als Freizeitbeschäftigung, sondern auch als geistige Übung. Spiele sind auch ein nützliches Instrument in der Bildung.

Die Kommission ist aufgefordert, eine europäische Strategie für Videospiele vorzulegen, um mehr als 90.000 direkte Arbeitsplätze in Europa zu fördern. Da der Sektor schnell expandiert, müssen die wirtschaftlichen, sozialen, erzieherischen, kulturellen und innovativen Aspekte von Online-Videospielen berücksichtigt werden.

Um die Erfolge in dieser Branche zu würdigen, möchte das Parlament einen jährlichen EU-Preis für Online-Videospiele einführen.

Die Abgeordneten begrüßen das EU-Forschungsprojekt "Kids Online", im Rahmen dessen Daten aus ganz Europa über die Erfahrungen von Kindern mit Online-Videospielen gesammelt werden. Das Parlament fordert eine EU-Finanzierung für dieses und andere ähnliche Projekte.

Quelle: Europäisches Parlament (ots)

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