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Walmart plant Einsatz umstrittener Gesichtsscanner

Archivmeldung vom 11.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Supermarkt: Face-Scanner ersetzen Detektive. Bild: Gabi Schoenemann/pixelio.de
Supermarkt: Face-Scanner ersetzen Detektive. Bild: Gabi Schoenemann/pixelio.de

Supermärkte mit Überwachungssystemen auf Grundlage der Gesichtserkennung könnten in absehbarer Zukunft Kaufhaus-Detektive ersetzen. Erste Walmart-Filialen testen diese Methode bereits in den USA. Datenschützer kritisieren hingegen den Einsatz dieser Technologie scharf.

"Gesichtserkennung ist verwandt mit Videoüberwachung: Videoüberwachung ist rechtlich dann vom Hausrecht gedeckt, wenn sie verhältnismäßig ist, um den Zweck zu erreichen. Dies darf aber nicht heimlich geschehen, sondern muss durch geeignete Maßnahmen gekennzeichnet sein, beispielsweise durch Schilder", verdeutlicht Marit Hansen vom Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein http://datenschutzzentrum.de im pressetext-Interview. Allerdings dürfen auch dann nicht solche Räume beobachtet werden, in denen die Intimsphäre betroffen ist oder in denen die Entfaltung der Persönlichkeit im Vordergrund stehe.

Scan aus allen Perspektiven

Mit der automatischen Gesichtserkennung könnte es schon bald möglich sein, mit digitaler Hilfe, Diebe im Kaufhaus zu identifizieren. Trotz der erleichterten Arbeit, die reale Detektive mit dem System dann hätten, zweifeln Experte aber an einer globalen Durchschlagskraft dieser Methode. Unschuldige Einkaufende, die sich alltäglich durch die Supermarkt-Gänge bewegen, könnten sich von dem ständig analysierenden System beim Shoppen ausspioniert fühlen.

Das smarte "FaceFirst"-System basiert auf einer Datenbank. In dieser sind bereits bekannte Gesichter abgespeichert. Mit der zur Software gehörenden Kamera können Supermärkte deshalb überwacht werden. FaceFirst analysiert Gesichter, in dem es diese in einer Art Raster aufteilt. Dabei werden rund 16.384 Referenzpunkte verglichen. Somit ist es möglich, Personen genauestens zu identifizieren, ohne dass eine Frontaleinstellung im Supermarkt benötigt wird.

Einzigartige Merkmale gespeichert

Wenn das System einen bereits eingetragenen Auffälligen erkennt - angedacht sind hierbei zum Beispiel Wiederholungstäter - wird ein Angestellter benachrichtigt, der sich zu Fuß ein Bild der Lage machen kann. Viele Kunden finden den Schritt zur Überwachung per Gesichtserkennung sehr heikel. "Man kann sein Passwort oder seine Kreditkartennummer ändern, aber den Fingerabdruck oder kleinste Merkmale des Gesichts lassen sich nicht modifizieren", bemängeln Kritiker.

"Aus meiner Sicht wiegen daher die schutzwürdigen Interessen der unbescholtenen Kunden höher. In jedem Fall wären aber sämtliche Kunden über die Gesichtserkennung zu informieren, und ich halte es für wahrscheinlich, dass ein nicht ganz kleiner Anteil dann das Kaufhaus nicht mehr besuchen würde", findet Hansen abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey

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