Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Zeitgeschichte Serbische Intellektuelle bereiten Klage vor: „NATO wollte Völkermord“

Serbische Intellektuelle bereiten Klage vor: „NATO wollte Völkermord“

Archivmeldung vom 10.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Urankern eines panzerbrechenden DU-Geschosses Kaliber 30 mm
Urankern eines panzerbrechenden DU-Geschosses Kaliber 30 mm

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die serbische Königsakademie von Wissenschaftlern und Künstlern sammelt weiter Material, um die NATO-Länder wegen des zugefügten Schadens bei den Bombardements im Jahr 1999 zu verklagen. Dabei haben erstmals auch albanische Ärzte ihr Schweigen über die katastrophalen Folgen der Bombenangriffe gebrochen. Dies berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".

Weiter heißt es im Beitrag auf der Webseite: "Eine internationale Gruppe von Juristen muss etwa 20 Fälle prüfen, die aufgrund von ärztlichen Dokumenten eindeutig belegen, dass die hohe Zahl an Krebserkrankungen in Serbien unmittelbar mit dem Einsatz von Munitionen mit so genanntem abgereicherten Uran verbunden ist.

Nach unterschiedlichen Angaben wurden im Jugoslawienkrieg zwischen zehn und 45 Tonnen abgereichertes Uran abgeworfen, was zu einem drastischen Anstieg an Krebserkrankungen führte, sagt der Toxikologe, Radomir Kovacevic, vom Serbischen Institut für Arbeitsmedizin und radiologischen Schutz in Belgrad gegenüber Sputnik.

Laut ihm hatte die NATO-Führung kurz nach dem Beginn der Aggression eingesehen, dass die jugoslawische Armee nicht kapitulieren werde. Daher habe man die Entscheidung getroffen, „besondere“ Munition einzusetzen.

„Nach Angaben des Belgrader Onkologie-Instituts wurden im Jahr 1981 insgesamt 10.178 Erkrankungs- und fast genauso so viele Todesfälle registriert (Kosovo nicht mitgezählt)“, so Kovacevic. Im Jahr 2001 seien es bereits 18.000 Fälle gewesen. Derzeit betrage die Zahl der Todesfälle zwischen 22.000 bis 23.000 und die der Erkrankungen zwischen 35.000 bis 36.000.

Bei Genmutationen sehe es noch schlimmer aus: Laut Ergebnissen der Studien, die in jenen Regionen durchgeführt wurden, die unter die „Uran-Bombardements“ kamen, erreicht dort die Zahl der Fehlbildungen 27 Prozent. Unter normalen Bedingungen betrage diese Zahl im Durchschnitt lediglich ein bis zwei Prozent.

Danilo Tvrdisic, Mitglied der öffentlichen Organisation “Wahrheit”, ist überzeugt, dass die NATO einen Völkermord zum Ziel hatte. Dies beweise sowohl der Einsatz des abgereicherten Urans als auch die Tatsache, dass die Flugzeuge der Allianz zielgerichtet Objekte der Chemieindustrie trafen, was katastrophale Folgen für die Ökologie in Serbien gehabt habe.

„Wir stehen mit albanischen Ärzten im Kontakt, die früher zu den medizinischen Folgen der Bombenangriffe geschwiegen haben, jetzt aber bereit sind, darüber zu reden“, so Tvrdisic gegenüber Sputnik.

Das sei tatsächlich etwas ganz Neues. An dieser Stelle sollte daran erinnert werden, dass abgereichertes Uran erstmals in einer der größten Städte des Kosovo, Prizren, eingesetzt worden war. Insgesamt wurden nach unterschiedlichen Angaben 107 Orte im Kosovo und Metochien mit dem Giftstoff „bearbeitet“, vier weitere in Südost-Serbien und ein Ort in Montenegro.

Interessant ist dabei, dass dies im Kosovo bis heute ein Tabu-Thema ist, da die Bomben neben den Krankheiten auch die „Unabhängigkeit“ gebracht hätten.

Im Jahr 2014 hatte die balkanische Presse von einem Bericht des afrikanischen Spezialisten Bakary Kante geschrieben, der als Chef einer UNEP-Mission schon im Mai 1999 die verheerenden Folgen der Bombenangriffe für die Ökologie der serbischen Südprovinz geschildert hatte. Der Autor des Berichts warnte vor dem künftigen Anstieg an Krebserkrankungen und Fehlbildungen bei Neugeborenen. Doch aus irgendeinem Grund ist der Bericht niemals veröffentlicht worden.

Später waren Teile des Berichts durchgesickert, dank der Bemühungen des US-Journalisten Robert Parsons. Als 2014 die kosovarische Zeitung „Express“ von zehn Tonnen abgereichertem Uran berichtete, die auf Kosovo abgeworfen worden waren, erklärte die Umweltpartei des Landes, sie habe schon längst auf eine hohe Sterblichkeitsrate nach den NATO-Bombardements hingewiesen. Es habe aber keinerlei Berichte gegeben und es seien auch keine Daten von zuständigen Behörden darüber empfangen worden, erklärte man in der Partei."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte wirft in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige